Ein frohes neues Jahr!

Januar 2024

 

Das neue Jahr

 

Das neue Jahr ist da. Wird's besser, wird's schlimmer? fragt man alljährlich ....

und können wir das beeinflussen?

Natürlich!

Wozu gäbe es uns, wenn wir das nicht beeinflussen könnten. Die Frage ist nur, was können wir beeinflussen und wie können wir es tun.

 

Alles, was wir tun, hat einen Einfluss auf uns und auf alles andere in der Welt, da wir ein Teil dieser Welt sind. Wir sind wie eine Zelle in einem Körper. Jede Zelle bestimmt mit, wie es dem ganzen Körper geht. Tun wir etwas Gutes, steckt das Gute andere an, hat einen Schneeballeffekt und kommt irgendwann zu uns zurück. Wie man weiß, nicht immer unmittelbar und natürlich nicht immer von dort, wo man es erwartet, doch es kommt.

 

Alles, was wir sprechen, wirkt auf andere Lebewesen, so dass in dem, was diese dann weitergeben, auch immer ein Einfluss von unserem Gesagten enthalten ist. Irgendwann kommt das Gesprochene zu uns zurück, wirkt auf uns selbst.

 

Auch was wir denken hat einen Einfluss auf die Welt. Wir strahlen es aus und zwar im wahrsten Sinne des Wortes, es strahlt in die Welt hinaus. Was wir denken, ist dann ebenso in der Welt wie das, was wir tun. Es wirkt und kommt selbstverständlich zu uns zurück.

 

Nun kann jeder klar erkennen, dass er sehr wohl mitbestimmen kann, wie sein Leben, sein nächstes Jahr, sein nächster Tag aussehen wird. Natürlich nicht immer unmittelbar und genau vorhersehbar, doch die Qualität von allem, was wir erleben, bestimmen wir in jeder Sekunde, in der wir leben mit. Wir ernten irgendwann, was wir säen. Das ist eine große Macht, die uns in die Hand gegeben wurde. Ich finde es sehr wichtig, sich dieser Macht bewusst zu sein und sie richtig zu nutzen.

 

Meine weise Lehrerin Maria von Heyden sagte einmal sinngemäß: "Ich gebe das in die Welt, was ich selbst haben möchte, so wie ich die Welt haben möchte, benehme ich mich selbst, völlig unabhängig davon, wie andere mir begegnen." Wie klug diese Lebensart ist!

 

Für das neue Jahr ist mein Vorsatz, Dinge zu säen, die ich auch ernten möchte.

 

November 2023

 

Ein Herbstmärchen

von Ruth Wellmann

 

Nina war mit ihrem kleinen Bruder Karlchen auf dem Weg zum Dorfladen. Mutter brauchte fürs Abendbrot noch Zwiebeln, und damit sich der Einkauf lohnte, hatte sie ihrer 10-jährigen Tochter noch einige andere Lebensmittel in Auftrag gegeben, die sie auf einem Zettel notiert hatte. Darauf stand: ein kl. Säckchen Zwiebeln, 1 Becher Sahne, 1 kl. Brot, Tomaten. Eigentlich konnte Nina sich das alles merken, doch Mutter bestand darauf, ihr den Zettel in die Geldbörse zu legen. Sie war eine sehr nervöse Frau mit wenig Vertrauen in andere Menschen und noch weniger Vertrauen ins Leben selbst. So waren Nina und Karl mit Einkaufszettel und Stoffbeutel ausgerüstet aufgebrochen.

 

Karlchen war glücklich. Er liebte seine Schwester und genoß jede Sekunde, die er in ihrer Nähe verbringen durfte. Auch Nina liebte ihren 5-jährigen Bruder und hielt ihn an der Hand, weniger, weil sie befürchtete, er könne weglaufen, sondern eher aus dem Instinkt heraus, ihm das Gefühl des Geschützt- und Geborgenseins zu vermitteln.

Es dämmerte bereits, obwohl es erst 5 Uhr abends war, und die ersten Straßenlaternen gingen nach und nach an, wobei jede ein- bis zweimal aufblinkte, bis das Licht ganz anging. Auf der Straße standen noch einige Jugendliche herum und unterhielten sich, ansonsten waren die meisten schon in ihren Häusern verschwunden.

 

Der Weg zum Dorflädchen war nicht sehr weit, etwa 10 Minuten entfernt von zuhause. Die beiden Geschwister hatten fast die Hälfte des Weges erreicht, als Karlchen plötzlich an Ninas Hand zog und ihr zuflüsterte: „Hörst du das, Nina? Ich glaube, irgendein Tier jault in der Nähe.“ Nina hatte es auch gehört und hatte aber nichts gesagt, um Karlchen nicht zu beunruhigen. „Ja, ich höre es auch. Es hört sich wie ein Hund an, aber vielleicht sollten wir einmal nachsehen“.

Sie folgten dem Jaulen, kamen dabei vom Weg ab, da sie, um dem Geräusch zu folgen, die Hauptstaße verlassen mußten, um in einen Feldweg einzubiegen. Das Jaulen wurde deutlicher und nach etwa 100 Metern lag unter einer hohen Linde ein großer Hund mit weißem langem Fell, der traurig dreinblickte und sich eine Pfote leckte. Merkwürdigerweise trug er kein Halsband und sah auch nicht aus, als würde er in einem Haus leben. Er wirkte unabhängig und frei.

 

Vorsichtig näherten sich die beiden Kinder dem Tier. Etwa 2 Meter vor dem Hund blieben sie abrupt stehen. Er war, als wäre eine unsichtbare Schranke vor ihnen, die sie daran hinderte weiterzugehen.

Nina bemerkte, wie Karlchen seine Ohren spitzte und mit dem Kopf nickte. Sie fragte ihren Bruder flüsternd, was los sei. Doch Karlchen reagierte nicht auf sie, er war wie hypnotisiert. Wieder nickte er, machte große Augen und ging dann auf den Hund zu, kniete sich zu ihm herab und legte seine beiden kleinen Arme um den Hals des Tieres.

Merkwürdigerweise hatte Nina keine Angst, denn sie bemerkte, dass zwischen dem Hund und ihrem Bruder eine unglaubliche Liebe und Vertrauen herrschte. Sie spürte das mit jeder Faser ihres Körpers.

Karlchen drehte sich zu seiner Schwester um und winkte sie heran, so dass auch sie sich zu dem weißen hübschen Tier hinunterkniete. Es war, als ob ihre rechte Hand geführt wurde und automatisch streichelte sie den Hund. Sie vernahm in ihrem Inneren eine Stimme, die ihr sagte: "Habt Vertrauen ins Leben, egal was passiert. Ihr seid immer mit allen und allem verbunden und nie allein. Ich habe eine Bitte an euch, würdet ihr mir bitte einen Glassplitter aus meiner Pfote entfernen, den ich mir eingetreten habe?"

Auch Karl hatte die Worte in seinem Kopf vernommen, und so suchten die Geschwister vorsichtig die linke Vorderpfote des Tieres ab, die Pfote, die sich das liebe Tier zuvor abgeleckt hatte.

Und tatsächlich befand sich darin ein Glassplitter, der sich an einer Stelle spitz in die Pfote gebohrt hatte. Karl war wesentlich forscher als seine große Schwester, er nahm sich ein Herz und zog mit seinen winzigen Fingerchen vorsichtig den Splitter aus der Pfote, die daraufhin leicht zu bluten begann.

Nun war es Nina, die wußte, was zu tun war. Sie sagte: „Die Wunde muß jetzt ein wegig bluten, damit der Dreck herausgespült wird, und es blutet nur leicht, so dass sich die Wunde von selbst schließen wird.“

Der Hund leckte daran, es blutete noch ein wenig weiter und schließlich war abzusehen, dass sich alles bald wieder schließen würde. Nina nahm ihr dünnes Halstuch ab und fragte den Hund in ihren Gedanken, ob sie ihm das Tuch umbinden dürfe. Dankbar stimmte das weiße Tier zu und nun war sein Blick nicht mehr traurig sondern unendlich erleichtert und froh.

Alle drei wußten, dass alles gut war und nun der weiße Hund alleine zurechtkam.

 

Jetzt mußten sich die Geschwister aber sputen. Sie verabschiedeten sich von ihrem neuen Freund und gingen zügig den Feldweg zurück zur Hauptstraße.

 

Nina und Karl sahen sich an und grinsten beide. Das war ein spannendes Ereignis für sie und was noch besser war, sie fühlten sich beide so stark und geschützt. Sie hatten einem Lebewesen geholfen und das machte sie glücklich und stark und gab ihnen Vertrauen.

 

Allmählich kamen sie ihrem Ziel näher und waren bereits an der Dorfkirche angelangt, die nur 50 Meter entfernt vom Laden war. Als Nina auf die Uhr blickte, erschrak sie sehr. Karlchen fragte sie beunruhigt, was denn los sei. Nina sagte: „Karlchen, wie lange glaubst du, waren wir bei dem Hund?“ Karlchen schätzte, dass sie so lange bei dem Hund waren, wie sie normalerweise für den Weg von zu Hause zum Laden gebraucht hätten. Nina sagte: „Es sind, seit wir von zuhause losgegangen erst 10 Minuten vergangen, also so, als wären wir ohne Unterbrechung hierher gelaufen.“ Karl fand das gar nicht so merkwürdig. In seiner Welt spielte Zeit noch keine Rolle.

Nina begann sich zu fragen, ob sie träumte und langte sich an den Hals, um zu sehen, ob ihr Halstuch noch dran war. Es war nicht mehr da und sie war etwas beruhigter.

 

Schließlich gingen die beiden in den Laden, kauften alles, was auf ihrem Einkaufszettel stand, und machten sich dann still und glücklich auf den Heimweg.

 

Mutter bemerkte zum Glück nicht, dass das Tuch, das Nina um ihren Hals getragen hatte, fehlte. Sie hatte es nie besonders gemocht und Nina immer gedrängt, es nicht zu tragen, da doch die Farben viel zu bunt seien.

 

Viele Jahre vergingen. Aus Karlchen wurde ein Karl. Er war inzwischen 16. Seine Schwester Nina, die inzwischen nicht mehr zuhause wohnte, sondern in einem Dorf in der Nähe mit ihrem Mann und ihrem Sohn Lukas lebte, übte den Beruf der Hebamme aus. Für sie gab es kein größeres Glück, als Zeugin und Helferin zu sein, wenn ein neues Menschlein auf die Welt kam.

 

Eines Tages verabredeten sich Karl und Nina zu einem Spaziergang. Sie trafen sich in ihrem Elternhaus, in dem Karl immer noch mit seinen Eltern lebte, und gingen in Richtung Kirche. Als ob sie sich verabredet hätten, bogen sie nach einiger Zeit in den Feldweg ein, wo sie vor vielen Jahren die Bekanntschaft des weißen verletzten Hundes gemacht hatten. Als sie zu dem Baum kamen sahen sie sich wortlos in die Augen und gingen lächelnd den Feldweg weiter. Nach etwa 2 Kilomentern erreichten sie einen Bauernhof. Sie sahen, wie eine Bäuerin, die etwa im Alter ihrer Mutter war, aus dem Stall trat. Sie beobachtete die beiden Spaziergänger, die immer näher kamen. Als sie fast auf der Höhe des Stalls waren, rief ihnen die Bäuerin zu, sie sollten bitte warten, sie hätte etwas für die junge Frau.

So warteten Nina und Karl einige Minuten verwundert, nachdem die Bäuerin im Haus verschwunden war. Schließlich erschien sie wieder mit etwas in der Hand. Den Geschwistern wurde fast mulmig, als sie sahen, was es war. Nina flüsterte: „Das ist mein Halstuch, Karl, erinnerst du dich?“ Die Bäuerin : „Vor vielen Jahren hatten wir einen weißen Hirtenhund, der fast nie zuhause war. Immer trieb er sich überall herum und wir sahen ihn oft tagelang hintereinander nicht. Es war ein besonderer Hund, wir hatten alle großen Respekt vor ihm, denn er hatte einen festen Charakter und strahlte etwas aus, das einem bewußt machte, dass er unabhängig und frei war. Einmal war er sehr lange unterwegs und als er wieder kam, humpelte er ein wenig. Um die linke Vorderpfote war dieses Tuch sorgsam wie ein Verband gewickelt, und ich machte mir Sorgen, dass er ernsthaft verletzt sein könnte. Als ich nachsah, war die Wunde quasi verheilt und scheinbar humpelte er nicht aufgrund der Wunde, sondern, weil ihn das Tuch beim Gehen störte. Ich wollte es ihm abnehmen, doch konnte mich ihm nicht nähern. Irgendetwas hielt mich ab, als ob es eine Schranke gäbe, die ich nicht überschreiten konnte. Der Hund sah mir in die Augen und ich wusste, was er mir mitteilen wollte: Sollte eines Tages, egal wann, eine besondere junge Frau mit einem etwas jüngeren besonderen Mann hier vorbeikommen, so sollte ich dieser Frau das Halstuch geben, denn es sei ihres. Im Stillen fragte ich, an was ich diese junge Frau und den Mann erkennen würde. Im Blick des Hundes erhielt ich die Antwort: ‚Du wirst es sofort wissen, dein Bauchgefühl wird es dir augenblicklich verraten.‘ Und so war es, ich sah euch beide kommen und wusste, der Hund meinte euch.“

Nun waren die beiden Geschwister sehr verblüfft. Sie fragten natürlich, was auch dem Hund geworden war. Der Hund, so erfuhren sie, war immer wieder mal vorbei gekommen, eine Weile geblieben und wieder verschwunden. Eines Tages, als er schon sehr alt war, fanden ihn die Kinder der Bäuerin wie schlafend unter einen Baum liegen. Es war eine Linde.  Als sie dem schönen Tier näherkamen, mussten sie mit einem Mal stehen bleiben, denn es war eine unsichtbare Sperre zwischen ihnen und dem Tier. Es sah sie an und sie konnten seine Gedanken hören. Er sprach zu ihnen: „Ich werde bald die Augen schließen und sie in dieser Welt nicht mehr öffnen. Es wird für euch so aussehen, als sei ich tot. In Wirklichkeit wird mein Geist hier bleiben, ich werde euch weiterhin sehen und ich bitte euch, meinen leblosen Körper hier zu begraben.“ Daraufhin schloss das schöne alte weiße Tier seine irdischen Augen für immer. Das verstanden die Kinder, sie freuten sich, und spürten, dass der Geist des Tieres weiterhin unter ihnen war und immer sein würde, und wenn sie wollten, konnten sie sich im Stillen mit der Hundeseele unterhalten. Sie gingen nach Hause, sagten den Eltern Bescheid und alle zusammen begruben den Körper des schönen Tieres und sangen ein Lied. Als sie fertig waren, blieben sie noch eine Weile am Baum stehen. Da erklang ein feines fröhliches Jaulen und ein kurzes Bellen. Man konnte nicht genau sagen, aus welcher Richtung es kam, aber alle wussten von wem es war.

Februar 2023

 

Einfach mal so

 

So lange habe ich mich nicht mehr gemeldet, da ich das Gefühl hatte, nichts zu sagen zu haben. Das Leben hat sich gefühlsmäßig so stark verändert und mich erstaunt, dass es mir die Sprache verschlägt. Was ist übriggeblieben von all dem Alten, Gewohnten? Die Substanz ist erhalten geblieben: All die Dinge, die wir nicht erwerben können, all das, was nicht wirklich begreifbar und manchmal auch nicht greifbar ist. Übrig geblieben ist Gott, die Liebe und die Schönheit und das Wunder der sich unaufhörlich neu schenkenden, sich stets erneuernden Schöpfung Gottes.

Juni 2022

 

Genau hinsehen

 

Was auch geschieht, wie häßlich es erst einmal aussehen mag, vergiß nicht, es könnte ein verwunschener Königssohn sein. Reib dir die Augen und schau am besten ein zweites und drittes Mal darauf. Du wirst dich wundern, was du siehst.

 

Das Leben ist wirklich schön, wenn du in der Lage bist, es mit den Augen der Liebe zu betrachten und beschließt, daß alles, was geschieht, zu deinem Besten geschieht.

 

Der Weg des Lebens ist wie ein Lehr- und Wanderweg. Jeder Mensch hat seinen eigenen Weg, den er streckenweise mit anderen teilt. Ein Pfad ist manchmal leichter und manchmal schwerer begehbar. Doch das heißt nicht, daß der schwerere Pfad nicht genauso schön sein kann wie der leichte, eben nur anders, vielleicht mit ganz besonderen Pflanzen, Tieren und Gefährten auf dem Weg. Sieh dir deinen Pfad immer ganz genau an und finde das Besondere daran. Spürst du die Genugtuung, wenn du eine schwere Strecke geschafft hast?

 

Sieh dir das Unkraut auf deinem Beet an. Früher habe ich es genervt herausgerissen, heute esse ich mit Genuß einen Großteil davon. Fast alles, was vor unserer Tür wächst und als Unkraut bezeichnet wird, ist beste Nahrung, die sich dir unaufhörlich schenkt, als ob ob sie flüstern würde: "Schau doch, ich schenke mich dir immer wieder neu, egal, wie oft du mich verachtest, herausreißt und haßt. Wenn du mich mit anderen Augen betrachtest, erkennst du meine Schönheit, meine Liebe, meinen Wert und meinen Nutzen für dich."

Mit dem Unkraut ist es ähnlich wie mit dem verwunschenen Königssohn: Wenn du es ißt, verwandelt es sich in Heilkraut.

 

Vogelmiere. Wächst fast auf jedem Beet und enthält u.a. Vitamin C, A, Kupfer, Kieselsäure und schmeckt leicht nussig.

Juli 2021

 

Was wichtig ist und was man so tut

 

Immer wieder komme ich an einen Punkt im Leben, an dem ich mich frage, was wichtig ist für mich. Im Laufe der Jahre haben sich meine Prioritäten ziemlich verschoben und ich staune immer wieder, dass diese Prioritäten mit meinem eigentlichen Leben wenig zu tun hatten.

 

Eine Sache, die immer gleich bleibt bei der Rückschau ist, dass ich gut geführt wurde. Oft dachte ich, dass es eigentlich besser oder wichtiger wäre, etwas anderes zu tun als das, was ich gerade tat. Statt zu lernen, wollte ich Spaß haben, statt zu arbeiten, wollte ich Kinder erziehen, statt Kinder zu erziehen, wollte ich eigentlich doch auch in die Arbeit gehen. Das Leben hatte stets Überraschungen für mich parat, die nicht danach fragten, ob ich sie nun mag oder nicht. Das Leben musste einfach gelebt werden, so wie es war. Jegliche Versuche meinerseits, zwanghaft meinen Lebenslauf in eine Richtung zu lenken, die ich gerade für wichtig hielt, liefen ins Leere oder in eine ganz neue Richtung, die ich nicht geplant hatte. Entweder etwas ging fast von alleine oder gar nicht oder anders. Und immer hatte ich das Gefühl, dass ich etwas Wichtigeres tun sollte, als das, was ich gerade tat.

 

Die Bedeutung von dem, was ich tat und wie ich lebte, kann ich erst heute erkennen. Mit Dankbarkeit sehe ich, dass die Realität viel besser war als alle Vorstellungen, die ich für mein Leben gehabt hatte. Der Erfolg, den ich mir auf manchen Gebieten gewünscht hätte, stellt sich in meiner heutigen Perspektive als Schall und Rauch dar und ich bin einfach nur froh, dass ich nicht alles bekommen habe, was ich mir erwünscht hatte. Die Dinge, die am wichtigsten und schönsten in meinem Leben sind, musste ich mir nie erarbeiten oder erkämpfen. Sie wurden mir immer geschenkt. Heute sehe ich, dass alles, was im Leben von wahrer Bedeutung ist, geschenkt wird. Das heißt nicht, dass wir damit keine Arbeit und Mühe haben.

Aber es ist das, was wir lieben.

Februar 2021

 

Unsere Macht

 

Unsere Macht besteht darin, aus den Dingen, die wir "beschert" bekommen, das für uns Beste rauszuholen und zu bestimmen, was wir damit tun.

 

Was bedeutet das? Die Bälle, die du zugeworfen bekommst vom Leben, kannst du z.B. auffangen, zurückwerfen, an dir vorbeifliegen lassen, sie aufheben etc. Was machst du mit einem Scheißhaufen, der dir vom Leben beschert wird? Du kannst in dem Scheißhaufen ausrutschen, dann kannst du dich ärgern oder du verteilst ihn auf deinem Feld als Dünger oder du betrachtest ihn gar nicht als Scheißhaufen. Sei erfinderisch in dem, wie du mit deinen "Geschenken" umgehst und was du über sie denkst. Sie können noch so hässlich aussehen - wenn du sie küsst, verwandeln sie sich in einen Königssohn (eine Königstochter). Das einzige, was zählt ist, dass du es dir in der Situation, die dir geliefert wird, so gemütlich und schön wie möglich machst, dass du schaust, wie es deiner Seele gut geht und wie du Spaß hast. Humor ist der beste Freund in scheinbar schlimmen Situationen.

 

Schau dir die Wolken auf dem Bild an. Was ist Wahrheit? Was ist Spiegelung?

 

Erkenne, wer du bist, erkenne, was das Leben ist. Ist es echt?

Mai 2020

 

Mein größter Wunsch

 

Mein größter Wunsch war und ist es, dass ich mich gut fühle. Meist glauben wir, dass wir uns gut fühlen, wenn alles so kommt, wie wir es uns vorstellen. Zum Beispiel: Wenn die Corona Krise vorbei ist, fühle ich mich wieder gut. Wenn ich gesund bin, fühle ich mich gut. Wenn mein Geschäft gut läuft, fühle ich mich gut...

Aber stimmt das? Fragen wir doch mal genau nach, ob das wirklich so ist. Die spontane Antwort wäre: ja. Natürlich geht es mir gut, wenn endlich Corona wieder vorbei ist. Nach einer genaueren Untersuchung mit ein wenig Ehrlichkeit gepaart werden die meisten von uns zugeben, dass das nicht stimmt. Vielmehr können wir beobachten, dass es uns oft ausgesprochen gut geht, ohne dass es dazu einen äußeren Grund gibt. Es geht uns nämlich dann gut, wenn wir gerade etwas Gutes, Angenehmes denken. Menschen, die gerade denken: Schön, dass ich nicht in die Arbeit muss, geht es vermutlich gut. Menschen die sich fürchten, beim nächsten Einkauf sich das Virus einzufangen, denen geht es vermutlich schlecht.

 

Aber wie macht man das, etwas Gutes denken? Leider ist es uns nicht gegeben, etwas anderes zu denken, als wir denken. Die Gedanken kommen ungefragt und so schnell - schwups, sind sie schon da und haben mir meine Stimmung versaut oder gesteigert.

 

Und jetzt kommt der Punkt, an dem wir nicht mehr hilflos sind: Wir können, wie es uns Byron Katie ans Herz legt, unsere Gedanken hinterfragen. Wir werden am Ende immer zu dem Schluss kommen, dass die Gedanken ALLE, gute und schlechte, nie der Wahrheit entsprechen und immer eine "Geschichte" von uns sind, die wir über das erzählen, was wir gerade erleben. Daher auch gerade jetzt, in dieser Corona-Zeit die unglaublich vielen Meinungen und Wahrheiten, die kursieren. Und natürlich kennt KEIN MENSCH die Wahrheit. Ihr wie auch ich erzählen uns heute eine Geschichte, wer im Recht und wer im Unrecht ist, wer an was Schuld trägt, wer den richtigen Weg geht, wer den falschen. Und oft ändert sich unsere Wahrheit, wenn wir mal ganz ehrlich mit uns bleiben, innerhalb kürzester Zeit. Wir haben KEINE AHNUNG über die Wahrheit, weil es sie so pauschal nicht gibt.

 

Das mag ja erst mal erschreckend klingen, aber in Wahrheit ist es befreiend. Wir müssen gar nicht recht haben mit unserer Einschätzung. Wir müssen nicht richtig liegen mit unserem Vertrauen und Misstrauen in den ein oder anderen Politiker oder Fachmann. Wie könnten wir auch. Wir können aufatmen, denn wir müssen gar nichts. Wir dürfen uns irren und zwar immer wieder. Können wir jemals zu 100 % wissen, wie sich das Virus entwickelt, was er/sie (Politiker, Virologe, Kritiker) denkt und vorhat und warum?

 

Ich gebe zu, für mich ist das jeden Tag eine Herausforderung, meine Gedanken nicht zu ernst zu nehmen und zu hinterfragen, ob es auch anders sein könnte, als ich gerade meine. Es fällt mir schwer, nicht zu kritisieren. Natürlich bleiben wir uns treu und tun die Dinge, die uns gerade wichtig erscheinen, üben an der Stelle unseren Einfluss aus, an der wir es für richtig halten. Und ich bin der Überzeugung, dass das friedlich und mit innerer Demut geschehen kann, weil wir uns nie sicher sein können, welche Konsequenzen unser Handeln haben wird. Und letzlich finde ich es dabei nur entscheidend, eine Haltung einzunehmen, die offen für andere und anderes ist.

 

Und wann fühle ich mich nun gut? Wenn ich meine schlechten Gedanken nicht allzu ernst nehme, sie hinterfrage, demütig zu der Einsicht kommen darf, dass es genau anders herum sein könnte, als es mir gerade erscheint. Das gilt nicht nur jetzt, das gilt grundsätzlich.

Denn es sind nur Gedanken, die ungefragt in meinen Sinn gekommen sind. Und schwupps, schon sind sie wieder weg und neue kommen.

 

Ich umarme euch alle von Herzen :-))

 

 

März 2020

 

Alles hat die Bedeutung, die du ihm gibst

 

Als ich heut morgen aufgewacht bin, gut ausgeruht und ruhig, begann sehr schnell mein Gedankenkarusell und ich fing an, in dem Buch "A course in Miracles" zu lesen und stieß auf folgendes:

 

Ich rege mich nie aus dem Grund auf, den ich meine.

 

Ich bin nicht wütend auf ..... aus dem Grund, den ich meine.

Ich habe nie Angst vor ....... aus dem Grund, den ich meine.

Ich bin nie besorgt wegen .....aus dem Grund, den ich meine.

Ich bin nie deprimiert wegen .... aus dem Grund, den ich meine.

(Ein Kurs in Wundern, Lektion 5)

 

Darin fand ich eine große Wahrheit.

Gib dich ganz der Hilflosigkeit, die du wegen deines Gefühls hast, hin. Gib dich ganz der Ohnmacht hin und der Einsicht, dass du die Kontrolle nicht hast und nicht verlieren kannst, weil du sie nie hattest. Lass es ganz zu, dass

du nichts in der Hand hast.

Warte, was dann passiert.

Wenn du alles losgelassen hast, wirst du der Antwort näher kommen.

.........

 

April 2019

 

Abschied

 

Alles, was entsteht, vergeht. Im Leben ist alles ein ständiges Kommen und Gehen und wir können nichts Vergängliches festhalten, weder unseren Körper noch all unser Hab und Gut.

 

Aber unsere Seelen haben ihre Heimat in der Ewigkeit, die immer schon war. Die Ewigkeit ist unvergänglich, weil sie nie entstanden ist.

Ein Teil von uns ahnt, dass wir immer in der Ewigkeit sind, auch während wir auf der Erde leben; und die scheinbare Grenze zur Ewigkeit ist nichts als ein Vorhang, der uns verschleiert, dass das Leben ein Teil der Ewigkeit ist, ewig ist.

 

März 2019

 

Freiheit

 

Im Moment bedeutet Freiheit für mich, wenn es keine Rolle mehr spielt, was andere denken und was ich denke. Im Moment bedeutet Freiheit für mich, wenn ich mein eigenes Denken nicht mehr so wichtig nehme. Im Moment bedeutet Freiheit für mich, andere und mich einfach lieben zu können, egal, was sie denken.

Dezember 2018

 

Feliz Navidad

 

2018, was für ein Jahr! So voll mit Freude, Kummer, Erfolg, Versagen, Lachen, Weinen, Schmerz, Hoffnung, Enttäuschungen und Wundern, Mut und Furcht - dem puren Leben eben!

 

Bei allem, was wir wohl erlebt haben, wir sind nicht alleine und dürfen alles mit anderen teilen, mit unserer Familie, mit Freunden und mit Gott.

 

Abgeben, was wir nicht alleine tragen können

Da sein, wo wir unterstützen können

Uns immer wieder für die Freude entscheiden

Uns in Gottes Hand ausruhen und ihm blind vertrauen

 

Ich wünsche Ihnen allen eine wunderbare Weihnacht mit Freude und Ruhe im Herzen!

Oktober 2018

 

Spaß und Humor

 

Ich weiß es doch ganz genau – und vergesse es so oft!

Nichts geht über die humorvolle Betrachtung unseres Lebens.

 

Gott sei Dank hatte ich diese Woche zwei Patienten, die mich wieder daran erinnert haben.

An den Spaß und den Humor. Was für ein Geschenk, wenn jemand meine Praxis betritt und ich schon beim Anblick der Person in eine Heiterkeit hineinfließe und sofort von deren Humor angesteckt werde, da sie trotz ihrer Schmerzen oder Krankheiten nicht vergessen hat, dass es allem zum Trotz immer noch etwas zum Lachen gibt. Herrlich!

 

Möge uns allen, vor allem dann, wenn wir nicht mehr lachen können, jemand begegenen, der uns wieder ansteckt mit seiner Heiterkeit!

 

Ich liebe diese grundlose Heiterkeit und den ironischen und auch selbstironischen Blick auf die Dinge des Lebens. Am liebsten mag ich Situationskomik, bei der ich in solches Lachen ausbrechen kann, dass ich den Raum verlassen muss, um mich wieder einzukriegen. In diesen Momenten habe ich das Gefühl total lebendig zu sein und Tod und Teufel mich mal können.

 

Danke an alle, die mich zum lachen bringen! Lassen wir uns ein auf die Komik des Lebens

Mai 2018

 

Ein guter Freund

 

  • Er hört mir zu, weil er sich für mich und meine Anliegen interessiert

  • Ich höre ihm gern zu, weil ich mich für ihn und seine Anliegen interessiere

  • Ich möchte, dass es ihm gut geht und freue mich über seinen Erfolg

  • Er kann sich mit mir über meine Erfolge freuen

  • Wir haben Vertrauen zueinander, und spüren, dass wir einander nur Gutes wollen

  • Es freut uns, wenn der andere da ist und wenn er wieder weg ist, sind wir ein bisschen reicher geworden.

     

 

Oft hört man den Spruch, Freundschaften muss man pflegen. Ich würde eher sagen, Freundschaften pflegt man einfach gerne. Und Freundschaften sind ein Geschenk, nichts, was man sich erarbeiten kann.

April 2018

 

Wer bist du

 

Du bist Liebe und du kommst aus der Liebe, genauso wie alle Menschen mit dir. Aus diesem Grunde bist du liebenswert. Wenn du das vergessen hast, fällt es dir schwer, dich selbst zu akzeptieren und zu lieben und du fühlst stets eine unerfüllte Sehnsucht in dir.

 

Immer wieder kommen wir in Situationen, in denen wir uns verteidigen möchten. Wir möchten erklären, warum wir so sind, wie wir sind und vor allem möchten wir, dass andere verstehen, wer wir eigentlich sind und warum wir so handeln, wie wir es tun. Schon präventiv unternehmen wir Schritte, um nicht schlecht dazustehen, um etwas zu gelten, um nicht getadelt oder kritisiert zu werden. 

Ich habe noch nie jemanden kennengelernt, dem es egal ist, was andere über ihn denken. Gerade die Leute, die scheinbar völlig unabhängig und souverän erscheinen, leiden oft sehr darunter, dass man sie nicht wirklich versteht.

 

Wir haben vergessen, dass wir eigentlich nur eins wollen: genau der zu sein, der wir sind in jeder Sekunde unseres Lebens und als solcher angenommen und geliebt zu werden. So wie normalerweise ein Kind geliebt wird, wenn es auf die Welt kommt - ohne Wenn und Aber. Aber das ist natürlich peinlich zuzugeben. Harte Männer und Frauen denken, dieses Bedürfnis ist etwas für kleine Kinder und Weicheier, denn wir haben ja schon früh von unseren Eltern,  Erziehern und unserem Umfeld vermittelt bekommen, dass wir nur ganz und gar geliebt werden, wenn wir uns besonders anstrengen und alles richtig machen. Manchmal scheint uns dies zu gelingen, dann sind wir stolz auf uns. Doch dieser Stolz kann nicht lange anhalten. Denn schnell finden wir angebliche Fehler an uns und anderen, die behoben werden müssen.

Wir kommen nicht mehr dazu zu leben, wir versuchen nur noch, alles richtig zu machen.

 

Was haben wir nicht alles unternommen, um unsere Liebesbedürftigkeit zu überspielen, wegzudrücken, zu verstecken. Inzwischen ist uns oft nicht mehr bewusst, warum es uns schlecht geht. In der vagen Hoffnung, doch noch so geliebt zu werden, wie wir es uns wünschen, sind wir zu Perfektionisten geworden oder sind innerlich so leer geworden, dass wir gar nichts schaffen.

 

Es gibt nichts zu tun. Wir sind ja die Liebe selbst und nichts kann das ändern. Spüre, wie die Last von dir abfällt, wie sehr du geborgen bist. Vielleicht glaubst du an Gott und spürst, wie er dich hält und trägt. Du kannst nichts falschmachen, denn du bist die Liebe. Vergleiche dich nicht, denn du bist einzigartig. Mache Fehler und erkenne, dass sie nur Erfahrungen sind und zum Leben gehören. Spüre, wie aus dieser Liebe die Freude über dich selbst wächst und mit ihr die Freude über alles, was ist. Nimm öfter einmal das kleine Kind in dir in den Arm und sag ihm, dass es frei ist so zu sein, wie es ist.

Februar 2018

 

Freue Dich 

 

Dies ist dir gewidmet, der du voller Angst bist, versuchst, dich an einen sicheren Ort zu begeben, an dem keiner dir etwas zuleide tun kann und das Schicksal dich verschonen möge.

Sei beruhigt, denn du bist schon in Sicherheit und das, wovor du dich fürchtest, existiert nicht. Du hast Angst vor einer vagen Idee, wie das Schicksal sein könnte. Nichts wird je so sein, wie deine Angst es dir vorgaukelt. Dein Schicksal ist immer das Jetzt, dieser Augenblick, in dem du dich gerade befindest. Sieh ihn dir genau an, diesen Augenblick, sag JA zu ihm und lebe ihn, so gut du kannst. Dieser Augenblick kann wunderschön sein, er kann auch sehr beschwerlich sein. Er kann dich an die Grenzen deiner Kraft bringen. Und er kann das Beste aus dir herausholen. 

 

Lebe diesen Moment voller Mut, Zuversicht und Freude. Ja, ich sage bewusst, voller Freude. Es ist dir erlaubt, dich zu freuen, auch in Momenten, in denen es scheinbar nichts zu freuen gibt. Freude braucht keine Erlaubnis. Du darfst mit Zuversicht,Vertrauen und Hoffnung leben. Du darfst dir deine Welt mit deinen Gedanken und Taten so gestalten, dass DU, genau DU glücklich und fröhlich darin sein kannst. Du hast alle Unterstützung der geistigen Welt, die du stets um Hilfe bitten kannst.

Januar 2018

 

Ein gutes neues Jahr!

 

Das wünsche ich uns allen von Herzen!  Auf dass es uns gelinge, all das Gute, was wir erleben, wahrnehmen und uns daran erfreuen zu können und den alten Kompost der Vergangenheit als Dünger für unsere Weisheit erkennen!

 

Mein Vorsatz in diesem Jahr ist, mich öfter daran zu erinnern, dass die Menschen um mich herum und das, was ich erlebe, ein Spiegel meiner Gedanken sind. Wenn ich das Gefühl habe, alle sind mir wohlgesonnen, zeigt mir das, dass ich selbst mit Wohlwollen auf mich schaue. Ärgere ich mich über alles und jeden, rufe ich mir ins Gedächtnis, dass ich mich über mich selbst ärgere, weil ich nicht gut für mich gesorgt habe. Das kann ich ändern.

 

Was mir geschieht, kann ich nicht beeinflussen, doch ob ich es als Glück oder Unglück oder etwas dazwischen bezeichne, unterliegt meinem Einfluss.

 

Ich wünsche Dir und mir viele neue Erkenntnisse und die Kreativität, aus all unseren Erfahrungen ein Kunstwerk zu schaffen.

Juli 2017

 

Dir treu

 

Egal wer du bist, was du bist: Du bist richtig. Lässt du dich verführen vom Zeitgeist? Möchtest du immer besser werden?

Ist es nicht einfacher, dich genau jetzt zu lieben, in diesem Moment mit allem, was du hast und bist? Sage Ja zu dir, egal wie vermeintlich schön, hässlich, schlau, dumm, beliebt, unbeliebt, schlank, dick, lieb oder böse du bist. Denn wer legt fest, was das ist? Deine Seele, dein wahres Ich, ist unabhängig von diesen Zuordnungen. Dein wahres Wesen, das was du wirklich bist, ist aus der Liebe entstanden, unantastbar, unverletzlich und immer perfekt. Dein wahres Wesen ist immer die Liebe.

Juli 2017

 

Gute Gedanken und Gewohnheiten pflegen

 

Wie angenehm und leicht fühlt sich das Leben in Gegenwart von Menschen an, die gerne lachen, auch mal laut, sich meist über erfreuliche Themen unterhalten, einem das Gefühl vermitteln, alles ist in Ordnung, Menschen, die einen Blick für das Komische im Leben haben, die für sich entschieden haben, dass the bright side of life für sie die Seite ist, auf der sie leben möchten.

 

Es gelingt ihnen, mich daran zu erinnern, dass die meisten Dinge gut laufen: Operationen, Prüfungen, die Arbeitsplatzsuche, die Genesung der Rückenschmerzen, das Wiederfinden des Schlüssels. Diese Menschen machen mir vor, wie ich mich freuen darf, dass der Urlaub vor der Tür steht, meine Schwester ein Goldstück ist, meine Freundinnen mein Leben unendlich bereichern, die Sonne gerade scheint und der Blick aus dem Fenster mir guttut.

 

Sie rufen mich dazu auf, nicht lange in der Negativität zu verweilen, wann immer ein Schicksalsstörenfried daherkommt, sondern ganz schnell die Seite zu wechseln.

 

Denn das Leben ist schön - und wir können das fühlen,

 

  • wenn wir unsere kleinen Tragödien seltener aufwärmen und stattdessen unsere Erfolge und Erfreulichkeiten häufiger vor unserem geistigen Auge erscheinen lassen und anderen mitteilen

 

  • wenn wir uns über die Erfolge und das Glück der anderen richtig mitfreuen, so können wir uns viel öfter freuen

 

  • wenn wir das Gute in unseren Mitmenschen suchen, wenn wir die Mühen anerkennen und schätzen, die sie sich machen, um uns zu erfreuen oder uns zu helfen

 

  • wenn wir die Schwächen unserer Mitmenschen hinnehmen, weil wir dann unsere eigenen Schwächen auch leichter nehmen dürfen

 

  • wenn wir anerkennen, was wir Gutes erleben

 

  • wenn wir uns an die Hilfsmittel der Freude erinnern: Lachen, Singen, Tanzen, Albern und Weinen

 

  • wenn wir an die Menschen denken, die uns guttun und ihnen erlauben, unsere Vorbilder zu sein

 

  • wenn wir versuchen Gefühle der Negativität durch Mut zu ersetzen, denn wir dürfen stark und mutig sein und Fehler machen, egal in welcher Situation. Am Ende fallen wir nie tiefer als in Gottes Hand.

Juli 2017

 

Zur rechten Zeit mögest du an den Spruch denken:

 

Nicht ärgern, nur wundern

 

(in Erinnerung an Irmgard)

Mai 2017

 

In den Schuhen der anderen

 

stecken eben die anderen, nicht wir. Daher steht es uns nicht zu, das Leben von anderen Menschen zu beurteilen. 

 

Der Spruch des griechischen Philosophen Sokrates "Ich weiß, dass ich nichts weiß" drückt das für mich sehr passend aus. Was wissen wir wirklich, warum ein Mensch ist, wie er ist.

 

Je mehr wir über eine andere Person erfahren, desto besser verstehen wir sie. Aber ganz werden wir sie nie begreifen - nicht einmal unseren besten Freund und schon gar nicht unsere Kinder. Die Akzeptanz anderer Menschen fällt uns daher oft sehr schwer.

 

Ich glaube, dass es wichtig ist, uns auf uns selbst zu konzentrieren, was unser Leben anbelangt und trotzdem neugierig zu sein, was den anderen dazu bewegt, so zu sein, wie er ist - weder sich über ihn zu erheben, noch sich ihm unterzuordnen. Wir sind, was wir sind, ohne Wenn und Aber.

August 2016

 

Die Entscheidung

 

Im Augenblick wird uns immer mehr bewusst, wie unsicher unser Leben ist und wie hilflos wir dem Weltgeschehen insgesamt gegenüberstehen.

Einerseits haben wir ein schlechtes Gewissen denen gegenüber, die auf der Schattenseite des Lebens stehen, denen es viel schlechter geht als uns, andererseits fürchten wir uns, das, was wir haben zu verlieren.

Im Grunde genommen ist die momentane Situation nur ein Wegziehen des Vorhangs und die Konfrontation mit der universellen Wahrheit:

"Es gibt keine Sicherheit."

 

Wie gehen wir mit dieser Erkenntnis um? Wie gehen wir mit unseren Gefühlen der Angst und Unsicherheit um? Wie gehen wir mit dieser Ent-Täuschung um?

 

Gefühle können wir nicht einfach wegdrücken und schnell verändern. Wir müssen uns ihnen stellen, sie durchleben, wenn wir nicht ständig vor ihnen davonlaufen möchten. Dann werden wir uns vielleicht darüber klar, was wir möchten, was wir uns wirklich wünschen und wer wir wirklich sind. Wir haben trotz allem das Recht, unsere ganz eigene Wahrheit zu leben und unsere Ziele zu verfolgen, völlig unabhängig von dem, was andere dazu sagen.

 

Mich tröstet es, dass ich die Möglichkeit habe, mich in jeder Sekunde meines Lebens neu zu entscheiden, ja zu sagen oder nein, in meiner kleinen Welt den Weg zu gehen, den ich für richtig halte und auch meine Meinung jederzeit ändern zu können. Ich werde meiner Wahrheit und mir gerecht.

Juni 2016

 

Selbstliebe

 

Gibt es etwas Schöneres, als zu erkennen, dass wir uns selbst vorbehaltlos lieben dürfen? Gibt es etwas Wichtigeres als die Erkenntnis, dass dies für uns alle gilt?

Juni 2016

 

Sommerzeit

 

Alle Lebewesen außer den Menschen wissen, dass der Hauptzweck des Lebens darin besteht, es zu genießen

(Samuel Butler)

 

Aus Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin werden der Sommerzeit die Energie des Herzens und Dünndarms, sowie des Herzbeutels und Dreifacherwärmers zugeordnet.

 

Es heißt ja so schön: Ein frohes Herz – das ist ein großer Segen.

 

Wenn man ein frohes Herz hat, geht es dem Herzen auch gut. Ein krankes Herz kann wieder gesunden, wenn Herzensruhe, Frieden und Freude einkehren.

 

Warum machen wir uns das Leben oft so schwer? Die Zeit, die wir für Freude und Ruhe zur Verfügung haben – mögen wir sie dafür nützen.

Wir reden uns immer damit heraus, dass das nicht so leicht getan wie gesagt ist. Und ich behaupte, dass dies eine Frage der Entscheidung ist.

 

Hier und jetzt entscheide ich mich für ein frohes Herz. Ich entscheide mich dafür, das Leben an allen Ecken und Enden trotz aller Widrigkeiten und Schicksalsschläge zu genießen.

Hier und jetzt enscheide ich mich, Ruhe zu bewahren und für meinen inneren Frieden zu sorgen.

 

Die Herzensenergie hat auch viel mit der Funktion des Dünndarmes zu tun. Sie bemerken selbst, wie sich Aufregung und Unruhe, aber auch Übererregtheit und Hektik auf unsere Verdauung auswirken.

 

Gerne stehe ich Ihnen mit Rat und Tat zur Seite, falls Sie Untersützung auf dem Wege zur Herz- und Dünndarmgesundheit benötigen bzw. Ihre Organe zusätzlich mit Hilfe alternativer Heilmittel und Heilverfahren stärken möchten. Vereinbaren Sie gerne einen Termin in meiner Praxis!

 

März 2016

 

Leberzeit

 

Aus Sicht der TCM (Traditionellen Chinesischen Medizin) ist das Frühjahr die der Leber und Gallenblase zugeordnete Jahreszeit.

Um die beiden Organe bei ihrer Arbeit (Entgiftung, Verdauung) zu unterstützen, hält die Natur viele Hilfsmittel bereit:

Um nur einige zu nennen: Mariendistel, Löwenzahnwurzel, Schöllkraut, Artischocken, Klettenwurzel. Es bietet sich an, für einige Zeit einen Tee aus diesen Bestandteilen zu trinken. In der Apotheke kann man sich alternativ fertige "Leberreinigungstee-Mischungen" kaufen.

Die Bildung des Gallensaftes wird vor allem durch Bitterstoffe angeregt, die in fast allen der o.g. Pflanzen enthalten sind.

 

Es muss nicht immer ein Tee sein. Auch Bitterstoffe im Gemüse oder Salat tun ihren Dienst, wie z. B. im Chickoree, Radicchio oder Rucola.

 

Wer es nicht gerne bitter mag, mag es vielleicht sauer:

1 EL Apfelessig in einem Glas warmem Wasser oder den Saft 1 Zitrone in einem Glas warmem Wasser gleich nach dem Aufstehen am Morgen für 2-3 Wochen sagt man nach, Gallensteinen vorzubeugen.

Februar 2016

 

Akzeptanz

 

Wenn ich etwas nicht haben möchte, konzentriere ich mich so sehr darauf, dass es die ganze Zeit umso stärker "bei mir ist". 

Bin ich krank, möchte ich das natürlich nicht. Ich will die Krankheit weg haben und habe sie doch die ganze Zeit im Fokus, so dass sie mich umso mehr stört und belastet.

 

Dinge, die sich uns zeigen, vor allem Situationen oder Krankheiten, die uns stören, sind immer ein Hinweis auf etwas. Sie haben eine Botschaft für uns. Daher kommt vor der Lösung oder Auflösung in Wohlgefallen zuerst die Akzeptanz. Wir müssen unsere Situation annehmen, durch sie hindurchgehen, sie integrieren anstatt sie auszuschließen. Der Feind ist in Wahrheit ein Freund.

 

Das ist eine Herausforderung. Das erfordert Mut, der sich dann in Gelassenheit und Weisheit umwandeln darf. Vielleicht erschließt sich uns irgendwann ein größerer Zusammenhang, der im Moment noch von Wolken verhangen ist.

Februar 2016

 

Warum sich ärgern

 

Wie jemand über uns spricht, sagt mehr über denjenigen aus, als über uns. Das gilt umgekehrt übrigens genauso.

 

Was andere über uns sagen, sagt nichts über uns aus. Allerdings sagt unser eigenes Verhalten und Denken viel über uns aus. 

 

Wenn wir dies begriffen haben, wissen wir auch, dass das, was wir sind und fühlen, unabhängig von der Meinung und den Taten anderer ist. Selbstverständlich sind wir diejenigen, die bestimmen, wer wir sind und was wir fühlen.

 

Wir sind nicht verpflichtet, uns über andere oder etwas, was andere gesagt und getan haben, zu ärgen. Wir können es aber. Es steht uns frei, uns zu ärgen und es sein zu lassen.

Januar 2016

 

Ein neues Jahr

 

Alles ablegen, was war - neu ist das Jahr.

Etwas ganz anders angehen

Sich etwas trauen

Ein neues Essen ausprobieren

Seine Meinung einmal anders äußern

Einmal die Meinung kundtun, wo wir sonst nichts sagen

Einmal die Meinung für sich behalten

Eine ungewohnte Farbe tragen

Jeden Moment des Lebens als wichtig erkennen

 

Dezember 2015

 

Es geht immer um dich

 

Das klingt gar nicht christlich, oder? Haben wir nicht etwas anderes gelernt, nämlich dass wir uns nicht so wichtig nehmen sollen? Dass wir uns um andere kümmern sollen und ihnen helfen?

 

Ein guter Freund von mir sagt immer: Wenn sich jeder um sich kümmert, ist für alle gesorgt. Stimmt, denke ich, natürlich mit Ausnahme der Hilfebedürftigen, d. h. unserer Kinder und Menschen, die aufgrund von Krankheit ungefragt auf unsere Hilfe angewiesen sind. Übrigens ist dieser Freund einer der besten Menschen, die ich kenne und hat mich noch nie im Stich gelassen.

 

Diesen Satz "Wenn sich jeder um sich kümmert, ist für alle gesorgt " kann man, wie jeden anderen auch, unterschiedlich auslegen.

Ich lege ihn folgendermaßen aus:

 

Lebe so, wie du es für richtig hältst, kümmere dich um deine eigenen Angelegenheiten und sorge selbst für dein Glück und dein Wohl. Traue den anderen zu, dass sie dasselbe tun und respektiere deren Auffassung von Glück und deren Lebensplan genauso wie deinen.

 

Ich lege den Satz nicht so aus, dass ich niemandem mehr helfen darf, weil ich nur an mich selbst denken soll.

Ich helfe nur dann, wenn es für beide Parteien stimmig ist.

September 2015

 

Innere Haltung

 

Worum es im Leben geht, ist die innere Haltung. Wir können das Leben mit Angst und Abscheu betrachten, oder wir können Gott erlauben, all unsere Erfahrungen in Liebe umzuwandeln und uns zu heilen.

 

September 2015

 

Liebe

 

An der Liebe festhalten

Auf die Liebe vertrauen

Ein Leben auf der Liebe aufbauen

Unsere Kinder mit Liebe betrachten

Unsere Zukunft in Liebe gestalten

Uns mit Liebe behandeln

Die Welt mit Liebe betrachten

Liebe in die Welt schicken

Liebe im Übermaß verschenken

Liebe im Übermaß annehmen

September 2015

 

Mit guten Gedanken in den Herbst

  • Sich Zeit für sich selbst nehmen
  • Gespannt alle Sinne öffnen für das, was Ihnen Neues und Schönes begegnen wird
  • Gut über sich selbst denken und reden, so wie Sie auch Ihren besten Freund behandeln würden
  • Sich selbst im Spiegel zulächeln
  • Mein Körper funktioniert wunderbar, daher bin ich kerngesund
  • Das Leben ist ein Spiel und ich spiele es so, wie es mir am besten gefällt
  • Sich bewusst streicheln und die Haut mit schön duftenden Ölen oder Lotionen verwöhnen

 

Für die Männer:

  • Auch mal weinen, wenn etwas schwer ist
  • Sich eigene Fehler eingestehen und anderen Fehler zugestehen
  • Sie sind immer gut genug
  • Nichts denken, nichts tun, nur sein
  • Durchartmen, Sie sind nicht für die ganze Welt verantwortlich
  • Etwas tun, was Sie als typisch weiblich empfinden
  • Bei den meisten Frauen punkten Sie mit einem ehrlich gemeinten Kompliment oder einer anerkennenden Bemerkung mehr als mit dicken Muskeln
  • Wenn die Dinge nicht so laufen, wie sie sollen, nochmal mit Humor darauf blicken
  • Sie sind es, der geliebt wird - nicht ihre Leistungen

Für die Frauen:

  • Etwas alleine in Angriff nehmen, was Sie sich sonst nicht zutrauen
  • Einatmen, sich aufrichten und wissen, wie stark Sie in Wirklichkeit sind
  • Zu dem stehen, was Sie denken, auch wenn Sie mit Ihrer Meinung alleine dastehen
  • Alles anerkennen, was Sie leisten, vor allem das, was sonst keiner bemerkt    
  • All Ihre Rundungen und Pölsterchen sind sexy und ein Zeichen Ihrer Weiblichkeit
  • Sie sind immer gut genug
  • Etwas tun, was Sie als typisch männlich empfinden
  • Auch in Ihnen steckt eine Heilerin

Mai 2015

 

Positiv denken

 

Schon in meiner Jugend beschäftigte ich mich mit positivem Denken. Vielleicht kommt es daher, dass ich es mir nie leicht gemacht und über alles viel nachgedacht habe. Die Ungezwungenheit und Leichtigkeit, die ich bei vielen anderen Jugendlichen in meinem Alter beobachtete, fehlte mir und ich sehnte mich danach. Dabei hatte ich nicht einmal das Gefühl, dass die anderen weniger Schwierigkeiten zu bewältigen hatten als ich oder nettere Eltern hatten oder klüger waren als ich; nein, sie nahmen das Leben scheinbar einfach leichter.

 

Damals dachte ich, wenn ich mich viel mit positivem Denken beschäftige, lebe ich vielleicht auch entspannter und nehme Dinge leichter. So habe ich viel gelernt, doch hat die Beschäftigung mit dem Positivdenken mein Leben nicht leichter gemacht. Im Gegenteil, ich empfand es bald als sehr anstrengend, immer positiv denken zu „müssen“, egal wie schlecht es mir ging. Wenn es mir dann nicht gelang, auf „Positiv“ zu schalten, empfand ich mich als Versager. Also hörte ich irgendwann damit auf, mich damit zu beschäftigen, denn ich dachte, positives Denken setze voraus, dass ich mich völlig ändern müsse. Dazu hatte ich keine Lust und keine Kraft.

 

Nach vielen Jahren offenbarte sich mir der Begriff „positives Denken“ noch einmal völlig anders.

Ich befand mich in einer Situation, die ich schrecklich fand. Es war nicht möglich ihr zu entkommen, also blieben nur die Möglichkeiten: am Boden liegen bleiben oder aufstehen. Ich entschied mich fürs Aufstehen. Danach gab es die Möglichkeit zu verzweifeln oder die Alternative weiterzumachen. Ich entschied mich fürs Weitermachen. Schließlich kam ich zu dem Punkt, an dem ich mich fragte: Hasst mich das Schicksal oder Gott, weil ich so viel durchmachen muss, oder ist das Ganze eine Übung für mich, um zu wachsen. Ich entschied mich, dass das Ganze dazu da war, damit ich daran wachsen konnte.

 

Warum habe ich mich jeweils so entschieden, wie ich es getan habe? Weil ich keine Lust hatte, am Boden zu bleiben, es machte mir Angst daran zu denken, wie es ist, in der Verzweiflung zu verharren. Es ist nicht schön zu denken, dass man vom Schicksal schlecht behandelt  wird, also entschied ich mich für die Variante des Wachsens.

 

So hat mich das positive Denken diese und viele andere schwierige Situationen überstehen lassen. Das bedeutet nicht, dass ich leicht mit allem fertig wurde und werde, im Gegenteil, ich fand den Weg sehr anstrengend und steinig und so geht es mir heute noch mit meinen Herausforderungen. Manchmal entscheide ich mich, dass ich die Herausforderung, die mir gerade beschert wurde, mit Leichtigkeit bewältige, aber oft vergesse ich es auch.

Wahrscheinlich ist positives Denken einfach eine Krücke, sozusagen ein guter Freund, wenn unser Leben einen Knacks abbekommen hat. Man muss durch die Situation durch, aber man hat etwas zur Hand, damit es leichter ist. Es ist sicherlich kein Rezept für ein leichtes unbeschwertes Leben, wie ich es mir früher gewünscht hatte.

 

Bis heute weiß ich nicht, ob ich recht damit hatte, dass andere sich wirklich leichter lebten oder leben als ich. Ich bezweifle es. Aus meiner heutigen Sicht kann ich sagen, dass sich fast alle Menschen mit Problemen und Unsicherheiten herumschlagen, die ihnen nicht gleich jeder ansieht. Man schätzt ihre Lage aufgrund der fröhlichen oder selbstsicheren Ausstrahlung oft völlig falsch ein und erst nach einem Gespräch stellt sich heraus, wie schwer das Päckchen ist, das sie wirklich zu tragen haben. Sicherlich nimmt der eine manches leichter als der andere, doch oft nur in ganz bestimmten Aspekten, und wiederum nimmt er Dinge ernster, die einem anderen nicht so viel ausmachen.

 

 

Das Leben ist und bleibt eine Herausforderung, aber wir sind nicht alleine, sondern sitzen und rudern alle zusammen in einem Boot. Das ist mir stets ein Trost.

 

Februar 2015

 

Wenn das Leben dir Flicken serviert, nähe einen Quilt daraus

(eine wahre Geschichte von Kanani Beck)

 

Flicken! Als ich am Anfang meines Erwachsenenlebens stand, starrte ich auf den Haufen erbärmlicher Flicken, die mir meine Kindheit beschert hatte. Ich blickte sehnsuchtsvoll auf die wunderschönen Stoffe anderer Leute. Farbenprächtige, nützliche Kleidungsstücke waren Ihr Familienerbe. Meine einzige Hoffnung bestand in Stückearbeit. Ich konnte entweder die zerfledderten Teile verwenden, um einen Quilt daraus zu nähen oder sie ungenutzt auf einem Stapel liegen lassen.

 

Während ich auf meinen jämmerlichen Vorrat farbloser Stoffe blickte, entdeckte ich ein schönes großes Stück wattierten Materials, das ich als Futter verwenden konnte. Sicher war das Jesus und seine Macht, mein Leben zu transformieren. Soll ich es ihn versuchen lassen? Genug Material für einen Quilt gab es, doch wollte ich mir den Schmerz der Vergangenheit ansehen? Nur ungern fädelte in den Faden in die Nadel.

Zitternd vor Furcht griff ich nach dem Flicken der Vernachlässigung.  Insgesamt habe ich 2 fehlgeschlagene Adoptionen hinter mir und wurde 4 mal weggegeben, was mir den Titel „meist verwaistes Waisenkind von Kalifornien“ einbrachte. Als ich diesen Flicken auf das Futter hielt, bemerkte in verwundert, dass Gottes transformierende Liebe die guten Teile davon in ein stabiles samtenes Neuneck verwandelte. Die ausgefransten Säume verschwanden, und es traten saubere Nähte an deren Stelle. Mein Kampf dazuzugehören ging weiter, doch jetzt begannen Gottes Akzeptanz und Zufriedenheit meine Seele zu heilen.

Neugierig  griff ich wieder in den leblosen Stoffhaufen und erwischte den Flicken "Furcht". Schwerer Missbrauch und Vernachlässigung hatten dazu geführt, dass ich große Angst davor habe, Menschen zu vertrauen. Als ich den Flicken auf das Futter legte, juchzte ich vor Freude, als Gott die vernarbte Oberfläche des Stoffes mit einem leuchtend gelben Licht einfärbte. Als der Schnipsel die Form veränderte, wurde ein Viereck aus Mut und Freundschaft daraus.

Als nächstes kam der Flicken der zerbrochenen Träume. Ich zweifelte stark daran, dass Gott diesen heruntergekommenen Stofffetzen verwandeln könnte. Wie oft hatte ich alles verloren – meine geliebte Zwillingsschwester, ein wundervolles Babyschwesterchen, andere Geschwister, die Eltern und Besitztümer. Träume verwandelten sich nicht nur einmal zu Asche. Versuchsweise warf ich den Flicken auf das Futter. Eine in Regenbogenfarben glänzende Welle erschien. Zerbrochene Träume verwandelten sich zu Mustern aus Entschlusskraft und Akzeptanz. Plötzlich war es nicht mehr schwer, auf den Fetzenhaufen zu blicken, in dem Wissen, dass Gott ihnen einen Zweck und eine Bedeutung geben würde.

Nacheinander legte ich Stück für Stück auf das Futter. Die Wut wurde zu einem Quadrat der Vergebung. Schmerz, Misstrauen, Traurigkeit und Versagen wurden zu beruhigenden Flicken aus Trost, Vertrauen, Freude und Bewältigung.

Tränen rannen mir die Wangen hinab, als ich die Veränderung begriff, die Gott an meinem armseligen Flickenhaufen vollbracht hatte. Mit den liebenden und feinfühligen Händen des Herrn verwandelt sich das Lumpenmädchen allmählich in ein Kunstwerk der Schönheit.

Ich habe gelernt, dass es im Leben um die innere Haltung geht. Wir können schwierige Lebensumstände mit Abscheu und Selbstmittleid betrachten oder wir können Gott erlauben, unsere armseligen und ramponierten Leben in die Hand zu nehmen, die zerrissenen Teile zu heilen und die heilen Teile zu unbezahlbaren Schätzen zusammenzunähen, die anderen Freude und Trost bringen.

„Denn ich habe Pläne für Euch“, erklärt der Herr, „Pläne, euch wachsen und erblühen zu lassen, nicht euch Schaden zuzufügen; Pläne, Euch Hoffnung und eine Zukunft zu geben." (Jeremiah 29:11).

 

Traut auf ihn. Wenn das Leben euch Fetzen gibt, macht einen Quilt daraus.

 

Januar 2015

 

Innere Werte

 

Du darfst ruhig werden und in dein Herz hineinhorchen, nach was du dich wirklich sehnst.

Stell dir vor, Geld, Gesundheit und alle äußeren Annehmlichkeiten sind im Überfluss vorhanden? Was würdest du in die Welt geben an inneren Werten, die für dich eine Rolle spielen und deine Welt in jeder Hinsicht zu einem Paradies machen. Stell dir vor, diese Welt gibt es.

Dezember 2014

 

Weihnachtssegen

 

Gott gebe Euch für jeden Sturm einen Regenbogen,

für jede Träne ein Lachen,

für jede Sorge eine Auskunft,

eine Hilfe in jeder Not

und eine Antwort auf jedes Gebet.

 

Ein frohes Fest und ein gesegnetes neues Jahr!

November 2014

 

Ich will es so haben, wie ich will

 

Am unglücklichsten machen wir Menschen uns wohl mit dem Anspruch, dass die Dinge so sein sollen, wie wir sie haben möchten. Es fällt uns schwer, das zu akzeptieren, was ist.

Mit ein wenig Logik würde es uns leichter fallen zu erkennen, dass es kein Richtig und Falsch gibt, kein Gut oder Schlecht. Denn jeder einzelne Mensch hat seine eigene Wahrheit, die mit keiner einzigen Wahrheit eines anderen Menschen übereinstimmt. Das zeigt sich auch in den unterschiedlichen Religionen.

Wir meinen immer, unser Leben oder auch das der anderen sei nicht in Ordnung, wenn Dinge und Situationen von unseren Vorstellungen abweichen. Was gibt uns denn die Sicherheit, dass das, was wir uns wünschen, wirklich gut für uns oder andere ist? Woher wollen wir denn wissen, ob das, was wir gerade als Unglück betrachten, nicht ein Segen für uns oder einen anderen ist? Können wir nicht einfach neugierig das Leben betrachten in dem Vertrauen, dass alles einer höheren Ordnung unterliegt, die jenseits unseres Verstandes liegt?

 

Eines ist sicher: Es ist nicht immer leicht im Leben. Es findet ein ständiges Auf und Ab der Gefühle statt, um das wir nicht herumkommen. Und noch eines ist sicher: Wenn wir uns entscheiden, uns auf das Auf und Ab einzulassen, werden wir wachsen am Leben. Was ist Leben anderes als Wachstum?

Sich dem hinzugeben, was gerade stattfindet in dem Vertrauen darauf, dass alles aus Liebe für uns geschieht, ist der Weg, den ich versuche zu gehen.

 

Letzlich wissen wir nichts und können nur staunen über das Leben und dessen Vielfalt. Wir können uns in diesem Augenblick dafür entscheiden zu wachsen, die Wunder und Schönheiten des Lebens zu genießen und durch die Täler mutig hindurchzuwandern in dem Vertrauen, dass Gott uns an der Hand hält, die Engel an unserer Seite sind, die guten Mächte uns begleiten und - auch wenn wir das nicht immer wahrnehmen - unser Weg immer zu Gott führt, der unsere Heimat ist.

Juli 2014

 

Herr der Lage

 

Das Leben ist ja nicht gerade ein einfaches. Immer wieder werden wir durch unangenehme Zwischenfälle, Schicksalsschläge und Ärgernisse von der Schönheit des Lebens abgelenkt. Nur wenige Momente gibt es, in denen wir das Gefühl haben, genau so kann es bleiben, alles ist perfekt.

Ganz im Gegenteil: Ist es nicht meist so, dass uns kaum eine Pause vergönnt ist, bis die nächste Herausforderung auf uns wartet?

Was das Schicksal für uns bereithält, wissen wir nicht. Wie bei dem Bauern auf dem Bild, gibt es auch in unserem Leben eine Menge Mist, der sich ganz schön anhäufen kann.

Unser Bauer macht uns symbolisch vor, wie man damit umgehen kann. Er versinkt nicht etwa in seinem Mist, sondern wartet ein wenig, bis sich dieser gesetzt hat, häuft den neuen darauf, wartet wieder ein wenig, bis sich Schicht um Schicht ein riesiger Haufen gebildet hat.

Schließlich hat sich der Haufen gesetzt und ist getrocknet; er ist nun alter Kompost.

Nun kann der Bauer den alten Kompost nutzen, um hinaufzusteigen in die Höhen des Lebens. Auf dem Haufen seines alten Lebenskomposts steht er jetzt in erhabener Position, kann frei atmen, hat einen ungehinderten Blick. Man kann auch sagen, er hat einen größeren Überblick über die Dinge, er steht jetzt über vielen Dingen, er sieht seine Lage von einer anderen Warte aus.

Und wie man auf dem Bild erkennen kann, fühlt er sich als Herr der Lage.

Ohne den vielen Mist in seinem Leben, wäre er wohl nie so weit nach oben gekommen und vieles wäre ihm entgangen und würde ihm entgehen.

 

Den Mist, den uns das Leben bietet, können wir nicht verhindern, doch wir können uns entscheiden, ob wir darin versinken oder ihn als Kompost für mehr Weisheit, Erfahrung und Freiheit nutzen wollen.

 

 

Mai 2014

 

Die Fehler der anderen

   

Es ist so leicht, die Fehler der anderen zu sehen. Aber was sind eigentlich die Fehler der anderen? Was der eine als falsch betrachtet, findet der andere gut. Worüber der eine lacht, findet ein zweiter albern und peinlich. Was ich mutig finde, findest du eventuell angeberisch.

 

Besonders unangenehm wird es aber erst, wenn wir den angeblichen Fehler eines anderen als „schrecklich, untragbar, abartig, widerwärtig“ etc. empfinden, also wenn wir stark emotional beteiligt sind.

 

Sobald sehr starke Emotionen mit im Spiel sind, können wir sicher sein, dass die Eigenschaften, die wir am anderen als falsch empfinden, etwas mit uns zu tun haben. Das Handeln oder die Wesensart des anderen bringt meine Lebensordnung gerade heftig durcheinander. Erlaubt er sich etwas, was ich selbst mir verkneife? Lebt der andere eine Eigenschaft aus, die mir als Kind untersagt oder aberzogen wurde? Zwingt er mich durch sein „fehlerhaftes Handeln“ dazu, endlich Stellung zu beziehen oder Grenzen aufzuzeigen?

 

Es gibt viele Möglichkeiten, warum wir auf jemanden emotional negativ reagieren. Dafür können wir nichts, denn die Emotionen kommen spontan und ungefragt. Jetzt liegt es aber an uns, ob wir diese zunächst negativen Emotionen für uns positiv nutzen oder weiterhin unter den „Fehlern“ der anderen leiden möchten.

 

Dafür ist es unerlässlich, mit uns selbst ehrlich zu sein und zu sehen, was wir an uns selber nicht leiden können und kritisieren, was wir in uns unterdrücken, wovor wir Angst haben und natürlich auch, was wir uns sehnlichst wünschen, uns aber nicht gönnen oder trauen.

 

Nehmen wir als Beispiel einen Mann, der in seinem Nissan Micra auf der Autobahn von einem Mercedes-Fahrer überholt wird, wobei der Mercedes-Fahrer die zulässige Geschwindigkeit stark überschreitet.

Eine Möglichkeit ist, dass der überholte Micra-Fahrer stinksauer reagiert und sich denkt: „So ein Angeber, merkt der nicht, dass er 20 km/h zu schnell fährt. Is ja klar, der muss mit seinem Protzer-Auto ausgleichen, was er selbst nicht drauf hat.“

Andere Möglichkeit: „ Ojeh, der Mercedes-Fahrer hat wohl nicht gemerkt, dass wir hier eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 80 km/h haben, er muss aufpassen, dass er nicht geblitzt wird.“

 

Beide Reaktionen zeigen, dass das Verhalten des Mercedes-Fahrers als Fehler empfunden wird, doch die erste Variante ist im Gegensatz zur zweiten sehr stark emotional geprägt und deutet auf Neid und Missgunst hin. Der Micra-Fahrer fühlt sich vom Mercedes-Fahrer gedemütigt.

 

In der zweiten Variante steht die Automarke überhaupt nicht zur Debatte bzw. wird nicht in Zusammenhang mit dem Verhalten des Überholers gebracht, was darauf hindeutet, dass sich der Nissan-Fahrer auf Augenhöhe mit dem Mercedes-Fahrer fühlt.

 

Sollten wir zur ersten Gruppe gehören, können wir uns fragen, ob wir nicht selbst gern mehr wahrgenommen werden oder auffallen möchten, uns aber nicht trauen, uns selbst und was wir zu bieten haben ins Licht zu stellen und zu uns zu stehen.

 

Was immer auch der Grund für unsere starken Emotionen gegenüber dem "Fremdfehler" sein mag, er weist uns in jedem Fall darauf hin, wo in unserem Leben Handlungs- oder Klärungsbedarf zu unserem Besten besteht.

 

Fazit: Wer klug ist, ist dankbar für die angeblichen Fehler der anderen, denn sie weisen uns den Weg zur Befriedigung unserer eigentlichen unterdrückten Bedürfnisse.

April 2014

 

Leber und Gallenblase stärken 

 

Aus Sicht der Chinesischen Medizin befinden wir uns in der Jahreszeit des Elementes Holz, im Frühjahr. In dieser Jahreszeit stehen die Organe Leber und Gallenblase im Mittelpunkt. Die dazugehörige Farbe ist Grün, wie die Natur einen bereits vermuten lässt. Alles befindet sich im schnellen Wachstum, wie bei einem kleinen Kind und strebt nach oben. So ist es auch im übertragenen Sinn: Neue Ideen und Pläne entstehen, wachsen und sprießen. Die Zeit ist günstig für die Umsetzung von Projekten.

 

In dieser Jahreszeit spielen die für Kleinkinder typischen Emotionen wie Wut, Reizbarkeit, Aggressivität, schnelles Beleidigtsein und Trotz eine größere Rolle als zu den anderen Jahreszeiten.

 

Diese Emotionen können dann, wie der Volksmund sagt, schon mal "an die Leber gehen" und sich auf die Gallenblase auswirken. Wir  äußern dann Sätze wie "Die Galle läuft mir über", " Dem ist wohl eine Laus über die Leber gelaufen", "Der spielt mal wieder die beleidigte Leberwurst" oder "Sie spuckte Gift und Galle".

Aus diesem Grund ist es jetzt sinnvoll, diese Organe (Leber und Gallenblase) zu stärken.

 

Hierfür eignen sich aus der Natur vor allem Pflanzen mit Bitterstoffen, wie das Schöllkraut, der Löwenzahn, vor allem dessen Wurzel oder die Mariendistel. Man kann diese Pflanzen in Form einer Teemischung oder als Tinktur zu sich nehmen und nach Beratung mit einem Homöopathen auch als homöopathische Globuli. Für die Wirksamkeit der Bitterstoffe ist es sinnvoll, den bitteren Geschmack auch zu schmecken und die Abmilderung durch Zucker zu vermeiden.

Auch Artischocken wirken heilend auf die Leber.

 

Sollten Sie gerade dazu neigen, sehr emotional zu reagieren und am liebsten den Stinkefinger zeigen, ist eine Alternative das Halten desselben für einige Minuten - am besten beidseitig (nacheinander). Der Mittelfinger ist den Organen Leber und Gallenblase zugeordnet, weshalb uns das Halten dieses Fingers wieder "runter bringt" und die Funktion dieser beiden Organe unterstützt.

 

Es ist eben kein Zufall, dass wir den Mittelfinger zeigen, wenn wir wütend sind.

 

März 2014

 

Die ewige Jagd nach dem Glück

 

"Das Leben spielt, wie es will.

Manchmal denkst du, dir wird's zuviel.

Drum nimm dein Glück bei der Hand,

sobald du's einmal erkannt."

 

Das Glück ist immer da. Du musst es nicht jagen, du musst es nur erkennen. 

Auch das Unglück ist da. Mit Sicherheit erkennst du es besser als das Glück. Es ist ja auch viel lauter als das Glück. Es schreit und zerrt an dir und versucht, dich aufzufressen.

Das Glück hingegen flüstert leise: "Hallo, ich bin auch da, auch ich bin Teil deines Lebens, komm, lass mich dich beschenken, ruh dich in mir aus, freu dich in mir, jederzeit, wann immer du möchtest.

 

 

Februar 2014

 

Tanken

 

Du darfst dich jederzeit auftanken mit der Energie, die dir und uns allen jederzeit im Überfluss zur Verfügung steht. Du bist umgeben von dieser Energie. Sieh dir die Natur an, sieh dir eine schöne Blume an, einen Baum, der dir gefällt, berühre ihn und spüre seine Kraft. Sieh dir die Berge an und erspüre ihre Stärke. Schau in das Gesicht eines Menschen, den du liebst und spüre deine Liebe und die Freude darüber. Erfreue dich an gutem Essen und Trinken, genieße jeden Bissen. Erquicke dich an frischer Luft, an schönen Liedern, Büchern, Gemälden. Alles steht dir zur Verfügung. Greife danach!

 

 

Januar 2014

 

Ich hab so'n Stress 


Wie oft höre ich diesen Satz. Wenn mir dann die Patienten oder Freunde ihre Gründe für den Stress aufzählen, fällt es mir meist leicht, diesen nachzuvollziehen. Sie benennen etwa 3 bis 4 Probleme, die sie für ihren Stress verantwortlich machen. Auf den ersten Blick scheint die Situation klar: Wenn man so viele Probleme hat, ist das stressig.

 

Nach näherem Nachfragen entsteht dann eine völlig neue Situation.

 

Ich möchte wissen, was der Person an ihrer Situation am meisten zu schaffen macht. Da bekomme ich dann Antworten wie:

 

" Ja, was denken denn die Leute von mir, wenn sie erfahren, dass ...".

" Ich selbst finde das eigentlich gar nicht so schlimm, aber meine Frau sagt, ...".

" Ich hab gar keine Zeit, mich auch noch darum zu kümmern".

" Hätte ich es anders gemacht, wäre es wahrscheinlich gar nicht zu dem Problem gekommen, ...".

" Ich bin so schwach, dass ich nicht weiß, wie ich alles alleine schaffen soll, ...".

" Was ist, wenn das schlimmer wird ...".

 

Sie bemerken schon, lieber Leser, dass das Problem selbst nicht den eigentlichen Stressfaktor darstellt. Es sind die Assoziationen, die Gedanken bezüglich dieser Situtation, die uns Sorgen bereiten.

 

Die meisten Menschen wissen sehr gut, wie sie ihre Probleme lösen können. Was ihnen aufs Gemüt schlägt sind also eher die Gefühle, die sie dabei haben, z.B. Schuldgefühle, Perfektionismus, Scham oder Angst, etwas falsch zu machen, Zukunftsangt.

 

Was können wir tun, damit es uns besser geht?

 

Meiner Erfahrung nach gibt es kein Patentrezept, weil jeder von uns anders tickt.

Das, was uns den sogenannten Stress bereitet, also unsere unguten Assoziationen, tauchen ganz automatisch in einer gewissen Situation auf. Wir haben sie so verinnerlicht, dass es uns oft nicht mehr bewusst ist. Meist haben wir schon als Kind gelernt, was "schlimm" ist und was nicht. Dies kann für jeden etwas anderes sein. Für einige Menschen sind Geldangelegenheit dramatisch, dem anderen ist Geld egal und er sorgt sich lieber um seine Gesundheit. Ein Dritter empfindet seine Situation als stressig, wenn sein Ruf in Gefahr ist und dem Vierten geht alles zu Herzen, was seine Kinder und die Familie betrifft. 

 

Wenn wir uns jetzt einreden möchten, dass etwas gar nicht schlimm ist, so glauben wir uns zunächst selbst nicht. Doch wir können innezuhalten, ein inneres STOPP sprechen und uns vergegenwärtigen, was wir da gerade denken. Wir können uns fragen, ob wir verpflichtet sind, uns jetzt Sorgen zu machen, ein schlechtes Gewissen zu haben, Angst vor dem nächsten Schritt zu haben. Wir dürfen uns überlegen, ob diese Situtation vielleicht eine Herausforderung für uns bedeutet, die uns stärker, klüger und reifer werden lässt.

Immerhin ist es uns ja auch im Laufe des Lebens gelungen, einige Dinge anders zu beurteilen als unsere Eltern und Großeltern. Vielleicht fragen wir uns einmal, ob uns unsere anerzogenen Ängste, Schuldgefühle und Urteile nützlich sind oder wir uns um eine gelassenere Sicht bemühen möchten.

 

Als Beobachter fasziniert es mich, wie unterschiedlich Menschen auf ein und dieselbe Situation reagieren. Dies relativiert vieles. Ich überlege mir, welche Menschen mir in einer für mich unangenehmen Situation Mut machen, spreche mit ihnen und lasse mich von ihren Lösungsideen und ihrer Sicht der Dinge inspirieren, trösten und ermutigen. Die Schwarzmaler meide ich in solchen Zeiten wie die Pest.

 

Nicht zuletzt hilft es mir sehr zu beten. Für alle Angelegenheiten finde ich einen Heiligen (der vielleicht nie als Person existiert hat, aber sehr wohl als geistige Kraft), bitte meine Schutzengel, alles zu regeln, was ich nicht regeln kann, und vertraue auf eine höhere Macht, die mich leitet, der ich meine Sorgen und Nöte übergeben kann, damit ich wieder frei bin.

 

Januar 2014

 

Perfekt

 

Vor vielen Jahren war ich eine Perfektionistin. Kein Wunder, ich arbeitete als technische Übersetzerin und jeder Satz, jedes Wort musste stimmen. Wer diesen Beruf kennt, weiß, dass Übersetzungen immer schon "gestern" fertig sein sollen, d.h. es gibt selten vernünftige Fristen.

 

Die für meine Arbeit unerlässliche Eigenschaft des Perfektionismus begann ich schließlich auch auf private Bereiche zu übertragen, bis ich irgendwann bemerkte, dass ich einen Kampf gegen Windmühlen führte. Es wurde und wurde einfach nicht perfekter, egal wie sehr ich mich bemühte. Um das Jahr 2000 herum war ich so abgekämpft, dass ich kaum noch aufrecht stehen konnte.

 

Da ich aber seit jeher gerne meine Gedanken und Einfälle zu Papier bringe, tat ich das auch zu jener Zeit trotz meiner damaligen Schwäche. Ein Gedicht aus meinen Aufzeichnungen möchte ich Ihnen nicht vorenthalten, denn es bringt mich auch heute noch in gute Stimmung und Gelassenheit, wenn ich es lese. Es heißt .... na wie wohl?

 

Perfekt

 

"Nichts und niemand ist perfekt - überall steckt ein Defekt.

Auch ich selbst bin voller Macken, wo man könnte drauf rumhacken.

Tja, so sind wir nun einmal. In dem Punkt gibt's keine Wahl.

Drum versuch dir zu verzeihn, scheinbar soll dies wohl so sein.

Denn was immer auch dein Handeln, nichts wird dich perfekt verwandeln.

So genieße, wie du bist, setz dir keine Änderfrist.

Lach, auch wenn du Mist gebaut und dir mal den Tag versaut.

Nimm Kritik dir nicht zu Herzen, so bewahrst du dich vor Schmerzen."

 

Die größte Weisheit besitzt man meist in seinen schlechtesten Tagen.

Seit jener Zeit ist viel passiert. Selbstverständlich habe ich es bis heute nicht geschafft, perfekt zu sein. Ebensowenig ist es mir gelungen, meine Unperfektheit vollständig zu akzeptieren.

 

Scheinbar konnte ich aber aus meinem damaligen Zusammenbruch doch etwas lernen und habe mich zumindest in einem Punkt verändert:

Ich habe heute das Gefühl, doppelt so viel Zeit zu haben wie vor 15 Jahren, und mein Leben macht mir von Jahr zu Jahr mehr Spaß. Das Wort Stress befindet sich schon lange nicht mehr in meinem Vokabular (wozu auch, es klingt schon so stressig). Sobald ich merke, dass mir die Zeit zu schnell verrinnt, weiß ich, es ist wieder an der Zeit, zu manchen Menschen und Dingen "NEIN" zu sagen und auf die schmutzige Fensterscheibe eine Sonne zu malen, anstatt sie zu putzen.

 

Januar 2014

 

Auf was warten wir?

 

Haben Sie auch schon wieder Sehnsucht nach Wärme? Oder vielleicht Sehnsucht nach einem Partner, nach Liebe, nach einem besseren Job, nach braven Kindern, nach Urlaub? Warten Sie darauf, dass das Leben schöner wird und das Glück zu Ihnen kommt?

 

Ich bemerke häufig, dass bei mir nach Neujahrsbeginn eine Art Erwartungshaltung aufkeimt: Ich denke, alles wird angenehmer, wenn es draußen endlich wieder heller und wärmer ist; ich warte darauf, dass irgendetwas Schönes passiert, damit mein Leben noch ausgefüllter ist; ich hoffe, dass mehr Fleiß und Bemühungen mein Leben erfolgreicher machen; ich gebe mich der Hoffnung hin, zufriedener zu sein, wenn ich endlich 2 kg abgenommen habe; wenn, wenn, wenn, wenn ...

 

Laufen wir nicht länger dem hinterher, was nicht ist, sonder leben wir bewusst das, was ist und freuen uns darüber! 

 

Januar 2014

 

Wie kann ich im neuen Jahr meine Gesundheit fördern

 

Wer mich kennt, weiß genau, dass ich ein Liebhaber und Verfechter der Fußreflexzonentherapie und -massage bin. Außer meinem Mann war ich kaum jemandem bzw. etwas so treu wie dieser Form der Behandlung. Ich liebe sie seit 25 Jahren - aber warum?

 

Weil ich auf praktische Dinge stehe, die einfach, bodenständig und schnell wirksam sind und uns immer zur Verfügung stehen. Es gibt nicht sehr viele Behandlungsmethoden, die einem den Weg zur Gesundheit so schnell weisen, wie die Füße. Nur wenige Therapien erlauben gleichzeitig Diagnose, Heilung und Wohlgefühl, ohne den Organismus zu belasten. Und das Schöne dabei ist, dass (fast) jedem zwei gesunde Hände zur Verfügung stehen, mit denen er sich die Füße selbst massieren kann.

 

Allein ein morgendliches oder abendliches liebevolles Eincremen der Füße (einschließlich Fußsohlen) mit einer angenehmen Lotion oder einem Öl - ganz nach Ihrem Geschmack - erzeugt schon ein Wohlgefühl und regt sämtliche Zonen und damit auch Körperfunktionen an. Wer sich traut, kann dabei auch leichten Druck ausüben, so dass es noch angenehm ist.

  

Zugegebenermaßen ist es noch angenehmer und effektiver, massiert zu werden, und ich kann Ihnen mit bester Absicht empfehlen, sich hin und wieder eine Fußreflexzonenmassage zu gönnen, um in völliger Entspannung die Energien fließen zu lassen. Auch ich lasse mich immer wieder gern über die Füße behandeln und freue mich, wie manche Zipperlein und lästigen Beschwerden sich einfach verabschieden und ich leicht und beschwingt wie auf Federn gehe.

 

Dies ist nur eine Art der Gesundheitsförderung. Es gibt Tausende. Finden Sie heraus, was für Sie am angenehmsten ist. Es gibt nicht DIE RICHTIGE METHODE. Wenn Sie etwas Gutes für sich tun möchten, beginnenn Sie einfach damit.

 

 

Freue Dich, s' Christkind kommt bald

 

"Und all überall auf den Tannespitzen sah ich goldene Lichtlein blitzen. Und droben, aus dem Himmelstor sah mit großen Augen das Christkind hervor."

 

Sehen Sie es auch vor sich, das Christkind und die goldenen Lichter? Oder ähnliche Szenen aus alten Weihnachtsgedichten und -liedern?

 

Als Kind hatten solche Worte eine dermaßen magische Wirkung auf mich, dass ich eine so große Freude empfand, als wäre alles, was in den Weihnachtsliedern geschildert wird, Wirklichkeit. Allein die Worte "Leise rieselt der Schnee" konnten eine Gänsehaut auf meinen Armen erzeugen. Obwohl ich sehr früh wusste, wer die ganzen Vorbereitungen für Weihnachten an der Backe hatte (es war nicht das Christkind), war ich mir doch der Anwesenheit des Schönen und Reinen, des Freudvollen und Versöhnlichen dieser Zeit immer stark bewusst. Instinktiv ahnte ich - das Christkind gibt es doch!

 

Natürlich haben wir heute ein ganz anderes Wissen und eine angeblich reifere Sicht auf Weihnachten. Wir wissen, dass Jesus mit ziemlicher Sicherheit nicht am 25. Dezember geboren ist. Und ob er nun der Sohn Gottes war und von einer Jungfrau geboren wurde, ist auch eher fraglich, wenn man es wörtlich nimmt.

 

Und trotzdem ist das, was wir aus Weihnachten machen, etwas Gutes. Tief in unserem Inneren wissen wir, dass es eine Berechtigung hat, Weihnachten zu feiern. Tief in uns ist eine Sehnsucht und eine Hoffnung, die genau durch diese Weihnachtsstimmung befriedigt wird oder werden will.

 

Wie kommt es, dass wir an Weihnachten alle an einem Strang ziehen? Kaum jemand lässt sich nicht anstecken von der liebevollen und versöhnlichen Stimmung, die vor Weihnachten herrscht. Wie kommt es, dass selbst nicht Gläubige ebenfalls Weihnachten feiern. Ist es nicht eigentlich zutiefst albern, dass ein Atheist die Geburt des Sohnes Gottes feiert, und wenn nicht für sich, dann zumindest für seine Kinder? Nur eigentlich, denn das was wir feiern, hat mit dem zu tun, was das Christkind symbolisiert.

Mancher könnte sagen, es sind nur die Geschenke, die das Herz froh stimmen, doch das entspricht nur der halben Wahrheit, denn die Stimmung an Weihnachten unterscheidet sich zutiefst von der anderer Fest- und Feiertage, an denen man sich beschenkt.

Nie wird so viel gespendet wie in der Weihnachtszeit. Nie kommt man so schnell in eine versöhnliche Stimmung wie jetzt, nie wünscht man sich öfter, es möge Frieden und Harmonie unter uns Menschen herrschen.

 

Wir verleihen dieser Sehnsucht nach Harmonie, nach Schönem Ausdruck, indem wir Weihnachtsmärkte gestalten bzw. sie besuchen, unsere Häuser schmücken und die hübschen Häuser der anderen bestaunen, Weihnachtkonzerte geben oder besuchen, Plätzchen backen oder essen, Kerzen anzünden. Wir schaffen uns selbst eine Umgebung, in der es uns leicht fällt, friedvoll und versöhnlich zu sein. Der Ärger auf andere verfliegt schneller und wir sind eher bereit, selbstlos zu handeln.

 

Ich nenne das alles einfach: sich aufs Christkind freuen. Egal, wer dieses Christkind war oder ist, es symbolisiert eine liebende und heilende Kraft, nach der sich jeder Mensch sehnt, die aber in jedem von uns bereits vorhanden ist und zur Verfügung steht.

"Das Christkind kommt" bedeutet für mich, es kommt die Zeit, in der ich mich an das Gute in mir erinnern darf, an die Liebe, die in mir ist und die Sehnsucht danach, eigentlich immer in dieser Liebe zu leben, nicht nur an Weihnachten.

Licht und Luft

 

Es wird immer früher dunkel und nur selten blinzelt die Sonne aus der Wolkendecke hervor. So tut es gerade jetzt richtig gut, sich im Freien aufzuhalten, um wenigstens ein wenig Licht und Sonne abzubekommen. Das Sonnenlicht ist wichtig für die Vitamin D-Produktion. Das Vitamin D sorgt für den Einbau des Calziums in die Knochen, also für die Stabilität unserer Knochen und Zähne sowie für ein gut funktionierendes Immunsystem. Das bedeutet, dass Ihr Erkältungsrisiko sinkt, wenn Sie sie sich öfter draußen aufhalten, solange es noch hell ist. Nicht zuletzt sorgen Luft und Licht für gute Laune und geben uns mehr Elan für den Tag.

Also nichts wie raus - egal wie kurz. 

Du

 

Du bist richtig, genau so, wie du bist zu aller Zeit. Du bist behütet und geliebt, was immer du tust, wo immer du bist. Hab Vertrauen.

Aggression statt Depression

 

Depression ist eine nach innen gerichtete Aggression. Geht das, was nach außen soll, nach innen, fühlen wir uns depressiv. Es bedrückt uns. 

 

Das Wort Aggression kommt vom lateinischen Wort "aggredere", was einerseits "angreifen" bedeutet, und andererseits auch "in Angriff nehmen", "herangehen". Gehen wir nicht selbst an die Dinge heran, so gehen sie uns an. Nehmen wir etwas nicht in Angriff, dann nimmt es uns in Angriff.

 

In Angriff nehmen bedeutet für mich nicht automatisch, aktiv zu handeln. Es bedeutet, aktiv zu entscheiden, ob und wie ich in einer Situtation handle und entscheide. Es beinhaltet Verantwortung für mein Leben zu übernehmen.

 

Ich lasse mich nicht von einer Situation in eine Richtung drängen, die mir nicht gefällt, sondern bleibe selbst der Akteur in meinem Leben. Die Richtung entscheide immer ich. Ich entscheide, wieviel Kraft ich für etwas einsetze, ich entscheide, wann ich nein und ja sage. Ich entscheide, wofür es sich für mich zu kämpfen lohnt oder was bzw. wen ich unterstützen möchte (z.B. auch einmal mich selbst). So kann mich nichts hinunterdrücken, also deprimieren, denn die Richtung gebe ich an.

 

Das größte Wunder dabei ist für mich die Erkenntnis, dass die lähmende Schwäche, die mit der Depression einhergeht, von einer Sekunde auf die andere in Energie und Lebenslust umgewandelt werden kann. Wenn ich mein Leben so lebe, wie ich es für richtig halte und auch NEIN zu dem sagen kann, was ich nicht möchte, fließen meine Energien wieder ungehindert, und das spüre ich sofort, indem meine Lebenskraft zurückkehrt.

Top-Empfehlung - Bachblüten von Birgit Rundel

 

Aufgrund einer sehr ansprechenden und persönlichen Werbung bestellte ich mir bei Birgit Rundel ein Bachblütenset zu einem unglaublich fairen Preis. Birgit Rundel ist Heilpraktikerin, die sich ganz den Blüten von Dr. Bach verschrieben hat und die Blütenessenzen in Ihrem eigenen Bachblüten-Center in Friedrichshafen herstellen lässt.

 

Zu dem Set gab es kostenlos ein Begleitbuch: "Bachblüten, Blütenkraft zum Glücklichsein".

Ich persönlich kenne Frau Rundel nicht, doch ihr tiefes Wissen und Verständnis sowohl um die Bachblüten und das wunderbare Vermächtnis Dr. Bachs, als auch ihre Ehrlichkeit, wunderbare Beobachtungsgabe und das Wissen um höhere Zusammenhänge machen sie zu einer Freundin. Ihre Arbeit bereichert meine eigene Arbeit an mir selbst und meinen Patienten. Ihre Art, die Dinge zu sehen passen zu meiner eigenen Auffassung von Gesundheit und Glücklichsein.

 

Bereits nach der ersten Seite konnte ich das Buch nicht mehr zu Seite legen.

 

Herzlichen Glückwunsch, Frau Rundel, zu Ihrer Arbeit! 

Mut zu Deinem Gefühl

 

Nach einer Begegnung mit Freunden hatte ich ein komisches Gefühl im Bauch und spürte starken Ärger in mir aufsteigen. Etwas in mir fühlte sich nicht anerkannt und verraten. Nach einigem Überlegen kam ich zu der Überzeugung, dass ich einfach wieder mal zu sensibel reagierte. Sei doch nicht so empfindlich, sagte ich mir selbst, damit versaust du dir deine Freundschaften.

Doch auch nach mehreren Tagen verschwanden meine unguten Gefühle nicht; sie ließen sich weder wegdrücken noch durch Vernunft beschwichtigen. Sie wollten offensichtlich gehört werden!

 

Mit jedem neuen Versuch, meine für mich kindischen Gefühle des für mich nicht wirklich nachvollziehbaren Ärgers zu unterdrücken, ging es mir schlechter, bis ich schließlich anfing, auch körperliche Symptome wie Magenschmerzen zu entwickeln.

 

Mir war klar, dass ein Blick von außen, also ein Gespräch mit einer erfahrenen Therapeutin, anstand, da ich selbst meinem Gefühl nicht vertraute.

 

Im Gespräch mit der Therapeutin wurde mir klar, dass mein inneres Kind (oder mein Gefühl) einen guten Grund hatte, sich zu Wort zu melden. Doch ich hatte ihm wieder und wieder den Mund verboten.

 

Es ging gar nicht darum, dass jemand mir ein Unrecht angetan hatte, sondern dass ich eine andere Meinung zu einem Thema hatte, mit der ich allein dastand und aus diesem Grunde glaubte, dass meine Meinung deshalb nicht stimmen konnte. Das passiert Frauen scheinbar öfter als Männern. Sie geben dann schneller klein bei, anstatt zu Ihrer Sicht der Dinge zu stehen und sich treu zu bleiben. Obwohl ich meine Meinung kundgetan hatte, kam ich danach ins Zweifeln, als ich merkte, dass ich mit ihr allein dastand. Dieses innere Kleinbeigeben verursachte in mir einen unglaublichen Ärger und ein Gefühl des Verratenwerdens. Und wer hatte mich verraten? Klar, ich selbst war es.

 

Doch woher kommt es, dass wir uns schwertun, mit unserer Meinung allein dazustehen? Meiner Ansicht nach steckt dahinter die tiefe Angst, nicht dazu zu gehören, von seinen Freunden, dem Partner verlassen zu werden, aus der Gruppe ausgeschlossen zu werden.

Früher hatte diese Angst ihre Berechtigung: Menschen, die anders gedacht haben oder anders waren, wurden verfolgt, mussten ihre Individualität oft mit dem Leben bezahlen.

Vielleicht steckt uns das Wissen darüber immer noch in den Knochen. Denken wir einfach daran, dass wir heute, zumindest in unserem Land, freie Menschen sind und vor allem auch Frauen endlich so leben können, wie sie möchten.

Ich bin alles

 

Bin ich nun schüchtern oder forsch? Gutmütig oder bösartig? Großzügig oder geizig? Schauen wir genauer hin, so entdecken wir, dass wir alles sind, zumindest in unserem Inneren. In mancher Hinsicht sind wir großzügig, in anderen Dingen kleinlich, zu manchen Menschen freundlich, zu anderen eher reserviert. An unterschiedlichen Tagen sind wir unterschiedlich in unseren Gefühlen und in unseren Handlungen.

Immer nur ein freundliches, braves und nettes Gesicht zur Schau zu stellen, entspricht ebenso wenig unserer Natur, wie sich unentwegt garstig, motzig oder aggressiv zu geben. Jedes Gefühl hat seine Zeit, hat seine Berechtigung.

 

Sobald wir uns darum bemühen, ein Gefühl oder eine Eigenschaft in uns nicht zuzulassen, wird es/sie sich trotzdem einen Weg suchen, sich zu zeigen, manchmal als Krankheit (ich hab sooo einen Hals, möchte es aber nicht zugeben, also bekomme ich vielleicht Halsschmerzen), manchmal als Begegnung im Außen (alle, die mir begegnen sind so aggressiv, dabei reiße ich mich doch extra zusammen, damit niemand meine Aggression bemerkt).

 

Wir können nicht fliehen vor unserer Ganzheit. Und zur Ganzheit gehört eben auch das, was wir oft nicht mögen an uns. Es bleibt uns nur, dies zu akzeptieren, loszulassen und zu erkennen: So sind wir nun mal.

Eine mir sehr wichtige Lehrerin drückt das so aus: "Und das bin ich auch - manchmal eine Heilige und manchmal eine Gewitterhexe, alles zu seiner Zeit!" Ich muss mich nicht festlegen, wer oder wie ich bin, ich bin nämlich alles. Wenn ich das begreife, erkenne ich, dass ich frei bin.

 

Heilung kommt immer zur rechten Zeit

 

Ich bin der Überzeugung, dass Krankheiten Signale des Körpers und/oder der Seele sind. Oft machen sie auf etwas aufmerksam, was uns eventuell noch nicht bewusst ist. Häufig kehren die gleichen Beschwerden solange wieder, bis wir entweder gezwungen sind, etwas zu verändern oder zu einer Erkenntnis gelangen, die uns freiwillig etwas verändern lässt. Aus diesem Grund sind Krankheiten zutiefst sinnvoll. Ich vergleiche das gerne mit einer Wand, gegen die man so lange rennt und sich den Kopf einschlägt, bis man den Kurs ändert und vielleicht einmal versucht, nach links oder rechts zu gehen, statt geradeaus auf die Wand zu. Natürlich kann es passieren, dass man rechts oder links ebenfalls auf eine Wand stößt. Doch so ist das Leben - ohne es auszuprobieren, werden wir es nie wissen. Es ist ein wenig Mut erforderlich.

Da wir scheinbar für diese Wand, also die Situation oder den Umstand, der die Krankheit provoziert, kein offenes Auge haben, ist es manchmal erforderlich, den Schmerz zu spüren, so dass wir nach und nach lernen, rechtzeitig vor der Wand abzubiegen.

 

Eine Krankheit kann auch ein Schutz sein. Ein chronischer Schmerz beispielsweise ist in der Lage ein seelisches Trauma zu überdecken und bewahrt uns davor, den seelischen Schmerz in seiner ganzen Wucht und Größe zu spüren. So gewinnen wir bei dessen Verarbeitung Zeit. Erst wenn wir soweit sind, uns ihm zu stellen, werden wir uns um Hilfe bei der Verarbeitung und um eine für uns geeignete Therapie bemühen.

 

Ich möchte Sie ermutigen, darauf zu vertrauen, dass Sie zur rechten Zeit die richtige Hilfe suchen werden. Sie werden spüren, was Sie benötigen und wann Sie es benötigen. Vertrauen Sie dabei immer Ihrem Gefühl. Suchen Sie sich die Heiler und Heilmittel aus, zu denen Sie sich hingezogen fühlen. Lassen Sie sich von Ihrer inneren Weisheit leiten. Suchen Sie solange, bis Sie einen Therapeuten gefunden haben, der Ihnen gut tut und dem Sie vertrauen. Dabei ist es nicht von Bedeutung, ob Sie einen Heilpraktiker, Arzt oder Physiotherapeuten wählen - oder alle zusammen.

Deine guten Worte

 

Achte auf deine Worte. Wähle gute Worte, heilsame Worte, unterstützende Worte, aufmunternde Worte, liebevolle Worte. Sie sind ein Schlüssel zu einer schöneren Welt. Verschenke die guten Worte großzügig an dich selbst und alle Menschen. Sei dir der Macht deiner Worte bewusst und setze sie zum Wohle der ganzen Menschheit ein. Kannst du dich daran erinnern, wie du dich fühltest, als dir jemand das letzte Mal gute Worte geschenkt hat? Versuche es und denke an das warme Gefühl, das du dabei hattest. Haben die guten Worte dich getröstet oder dir den Tag versüßt, haben sie dich daran erinnert, wie wertvoll du bist? Oder haben sie dir Kraft gegeben in einer schweren Zeit, haben sie dich ermutigt, deinen Weg zu gehen?

Wäre es nicht schön, mehr von dieser Wohltat zu empfangen? Lasst uns bei uns selbst beginnen und selbst der Überbringer der guten Worte sein! Auch ein einziges gutes Wort ist ein Segen. Ein gutes Wort besitzt eine große Güte, und Heilung ist nicht denkbar ohne Güte.

Danke!

 

In diesem Moment wird mir wieder klar, wie reich ich beschenkt bin. Noch dankbarer bin ich für die Momente, in denen ich dies erkennen kann. Ich fühle mich eingebettet in eine große Familie, die weit über meine eigene Familie hinausgeht. Immer häufiger wird mir bewusst, wie sehr wir alle zusammengehören. Jeder Streit wird zu einem Zeichen dafür, wie vertraut wir miteinander sind, wie wichtig wir uns sind. Egal, wo ich mich befinde, treffe ich auf Menschen, die etwas mit mir zu tun haben, die gleichen Freunde oder Hobbies mit mir teilen.

Euch, die Ihr mich durch dieses Jahr ein kleines oder ein großes Stück begleitet habt, mir neue Erkenntnisse geschenkt habt, mir Eure Liebe, Eure Treue, Euer Vertrauen und Verständnis geschenkt habt, Euch, die Ihr mich ermutigt habt, mir geholfen habt und mir erlaubt habt, ein Teil Eures Lebens zu sein, Euch allen möchte ich von Herzen danken. Ich bin froh, dass wir einen Abschnitt des Lebensweges zusammen gegangen sind und freue mich über alle, die mich weiterhin begleiten werden.

Suche nach dem weißen Fleck

 

In guten Zeiten sehen wir gern den schwarzen Fleck, der das vollkommene Glück trübt. In schlechten Zeiten allerdings vergessen wir oft, nach dem weißen Fleck Ausschau zu halten, der die schweren Stunden erhellt.

 

Es gibt nicht das ganz Weiße, also das ganz Perfekte, ebensowenig wie das ganz Schwarze, das vollkommen Schlechte. Irgendwo in der Dunkelheit ist der weiße Fleck, den es gilt zu finden. Dazu muss ich nicht in die Zukunft gehen und auf bessere Zeiten hoffen. Nein, der weiße Fleck ist jetzt und hier da, inmitten all der Dunkelheit, die mich umgeben mag. Aus ihm kann ich jetzt Kraft schöpfen. An ihm darf ich mich jetzt erfreuen!

Verführungen versus Differenzierung

 

Lebe ich wirklich nach meinen Vorstellungen oder haben Papa und Mama immer noch großen Einfluss auf mein Handeln? Oder mein Ehepartner, meine beste Freundin, die anderen? Wie viel Gewicht haben meine eigene Meinung, mein eigenes Gefühl, mein eigener Standpunkt? Lasse ich mich verführen, das Leben der anderen mitzuleben, damit ich akzeptiert und geliebt werde oder kann ich autonom sein, für meinen Standpunkt eintreten und trotzdem den Standpunkt der anderen akzeptieren? Das was ich zu bieten habe in diesem Leben, kann nur ich selbst bieten, so wie ein Auge zum Sehen und nicht zum Hören geschaffen ist und eine Nase zum Riechen und nicht zum Fühlen.

Gedanken und Taten

 

Oft wird uns gesagt, wir sollten unsere Gedanken verändern, um unser Leben zu verändern. Eine andere Möglichkeit besteht darin, etwas in unserem Leben zu verändern, um unsere Gedanken zu verändern. Beides kann uns behilflich sein, unserem Leben eine neue Ausrichtung zu geben.

Lebensmitte

 

Vieles hat sich verändert: Die Kinder sind groß geworden und gehen ihre eigenen Wege. Werte, die mir früher wichtig waren, haben an Bedeutung verloren. Dinge, die ich jetzt für mich als wichtig erkenne, habe ich bislang vernachlässigt und stelle das nun etwas reumütig fest. Einige Fertigkeiten lassen nach, die Kraft oder die körperliche Verfassung lassen vieles nicht mehr zu.

 

In dieser Zeit komme ich ins Überlegen und denke über mich und mein Leben nach. Ich glaube, diese Zeit ähnelt sehr der Pubertät. Man kann sich so ungefähr vorstellen, wie es einem jungen Menschen gehen man, der noch nicht weiß, ob er Fisch oder Fleisch ist und keine Ahnung hat, was er aus seinem Leben machen möchte. Und ebenso wie bei einem Teenager verändert sich auch in der Mitte des Lebens mein Hormonhaushalt wieder und sorgt für Verwirrung und unbekannte Gefühle.

 

Die Lebensmitte bietet, wie alle neuen Herausforderungen und Krisen im Leben, eine Chance zu wachsen, wahre Werte für sich zu entdecken, den Umgang mit vielem neu zu überdenken und neue Ziele zu setzen, die sich vielleicht nicht mit meinem alten Wertesystem decken. Mehr Tiefe und Qualität können in mein Leben treten, wenn ich mich meiner jetzigen Situation stelle. An Stelle früherer Fertigkeiten zeigen sich neue Qualitäten, die meine Lebenserfahrung mit sich bringen und die ich zum Einsatz bringen kann. Was ist mir wirklich wichtig im Leben, wofür möchte ich mich engagieren?

Verständnis füreinander

 

Wenn wir ratlos sind, weil sich die Fronten verhärtet haben, lohnt es sich oft dranzubleiben und zu versuchen, zu verstehen. Warum hat mich der andere so verletzt? Warum ist er so hart? Warum spricht er nicht mit mir? Wir sind kurz davor aufgeben und uns damit abfinden, aber etwas lässt uns nicht in Ruhe. Wir möchten wirklich herausfinden, was dahinter steckt. Wir sind uns nicht bewusst, etwas falsch gemacht zu haben und fühlen uns ohnmächtig, ungeliebt, verraten.

 

In dieser Not ist es für einen selbst ganz schwierig, die Lage gut einzuschätzen, da man nicht weiß, wie man selbst auf den anderen gewirkt hat oder wirkt. Wir gehen fälschlicherweise sehr oft davon aus, dass der andere unsere Gefühle kennt. Dies ist einer der größten Irrtümer, die mir begegnen. Ebenso unterschätzen wir unsere Worte. Sie können Dinge auslösen, die wir nicht im Traum erahnen.

 

Ein echter Freund oder ein Mensch mit Lebensweisheit kann uns oft behilflich sein, die Perspektive der anderen Person einzunehmen und aus seiner Sicht zu sprechen. Sofern wir ehrlich mit uns sind und uns öffnen, können wir vielleicht erkennen und verstehen, was den anderen zu seinem Verhalten bewegt hat.

 

Dieses Verständnis ist so heilend und öffnet uns wieder die Tür zum anderen. Wir können endlich erkennen: keiner war schuld, sondern wir waren einfach nur unfähig zu verstehen.

Der richtige Therapeut

 

Vielleicht kennen Sie das: Ihre beste Freundin/Ihr bester Freund empfiehlt Ihnen wärmstens einen angeblich ganz tollen Therapeuten, Arzt oder Heilpraktiker, zu dem Sie unbedingt gehen sollten. Voller Erwartung betreten Sie das Sprechzimmer und sind auf die einzigartige Behandlung gespannt. Und später wird Ihnen bewusst, dass Sie den Therapeuten gar nicht so toll fanden wie Ihr Freund und der Heilerfolg sich auch nicht recht einstellen will. Das passiert öfter als Sie denken.

 

Ein Grund dafür mag daran liegen: Je sympathischer der Therapeut Ihnen ist und auch umgekehrt, desto leichter kann er mit Ihnen in Resonanz gehen, desto besser kann er sich in Sie hineinversetzen. Das gegenseitige Vertrauen wird gestärkt, die Sicherheit beim Behandeln steigt, die Intuition des Therapeuten kommt verstärkt zum Tragen. So ist es nachvollziehbar, dass die Wahrscheinlichkeit eines guten Heilerfolgs hoch ist. Umgekehrt gilt das genauso: Keine Sympathie - geringere Heilwahrscheinlichkeit.

 

Natürlich ist Ihr Sympathieempfinden nicht immer das gleiche wie das Ihrer Freundin/Ihres Freundes. Also kann für uns ein völlig anderer Behandler der richtige und erfolgreiche sein. Dasselbe trifft übrigens auch für Heilmethoden zu. Nicht jedem hilft beispielsweise eine Akupunkturnadel, vor allem dann nicht, wenn er Nadeln zutiefst ablehnt.

 

Meine Empfehlung: Lassen Sie sich nur von Menschen behandeln, zu denen Sie Vertrauen haben und bei denen Ihr Bauch "JA" sagt. Sind Sie der Überzeugung, dass Sie eine ganz bestimmte Heilmethode möchten und eine andere ablehnen, stehen Sie dazu! Heilung passiert nicht immer von heute auf morgen, auch nicht mit dem "richtigen" Therapeuten. Es ist jedoch heilsam, sich während und nach der Therapie bei seinem Therapeuten gut aufgehoben zu fühlen.

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